Maurice Weiss – Facing People

© Maurice Weiss, Junge Frau auf einem Flohmarkt, Moskau 1990

 

 

 

Maurice Weiss, Facing People.
128 Seiten mit 55 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen, Hirmer Verlag 2014, 39,90 Euro.

 

 

Der Photograph Maurice Weiss dokumentiert seit einem Vierteljahrhundert das Zeitgeschehen. Seine Aufnahmen gaben Reportagen in Spiegel, GEO oder der Wochenpost erst das visuelle Gewicht. Ein Buch präsentiert zu seinem 50. Geburtstag einen Ausschnitt aus seinem Werk.


Mit dem Fall der Mauer zieht der 1964 in Südfrankreich Geborene 1989 nach Berlin. In dem damaligen Wende-Chaos war es ihm möglich, in der Tucholsky-Straße eine leere Wohnung für sich in Beschlag zu nehmen. Er geht mit seiner Leica durch die Stadt, die so voller Euphorie, Leben, Freude und Veränderung ist. Hier entstehen seine ersten publizierten Schwarz-Weiß-Bilder vom Feuerwerk am Brandenburger Tor und den Menschen, die aus der DDR nach West-Berlin strömen.

 

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Elliott Erwitt – Regarding Women

Elliott Erwitt, Jacqueline Kennedy, Arlington, Virginia, USA, 1963
Photo © 2014 Elliott Erwitt/Magnum Photos. All rights reserved.

 

 

 

Elliott Erwitt, Regarding Women.
304 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, ca. 300 Duplex-Photographien, teNeues Verlag 2014, 79,90 Euro.


Elliott Erwitt zählt zu den bekanntesten Magazin-Photographen der USA. Nun erscheint aus seinem über 60 Jahre währenden Werk ein Buch, das er nur den Frauen gewidmet hat.

 


Regarding Women heißt das großformatige Buch, in dem es ausschließlich um das sogenannte schöne Geschlecht geht. 300 Schwarz-Weiß-Photos bilden auf etwa 300 Seiten eine einzige Hommage an die Damen.

 

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Die Reisen des Casanova

Auguste Leroux, Giacomo Casanova mit Madame Baret,
aus: Giacomo Casanova, Histoire de ma vie, Bd. IV, Paris 1932, S. 298
© 2014. Mary Evans / Scala, Florence / Florenz

 

 

Die Reisen des Casanova.
Mit Abbildungen von Auguste Leroux, teilweise handkoloriert, 33 x 48 cm, 128 Seiten, geb. in Seide. Deutsch/ Englisch.
Hatje Cantz Verlag 2014, 98,- Euro.

 

 

Giacomo Casanova (1725-1798) führte ein Ausnahmeleben, schrieb das auch noch auf und schuf damit eine noch heute bedeutende Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Doch damit nicht genug: Er gab einem ganzen Lebensstil seinen Namen. Ein in seiner Opulenz verschwenderisch-schönes Buch frönt nun diesem genialischen Libertin.


Die Reisen des Casanova heißt der Band, der die unglaublichen Ausmaße von 33 x 48 cm hat. Auf weit über 100 Seiten werden einige der damals bedeutendsten Metropolen präsentiert, die Casanova aufsuchte: Venedig, Wien, Paris, London, Berlin oder St. Petersburg.

 

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Dimitri Soulas – Augenblicke

© Dimitri Soulas, Kaufingerstrasse, München 1968
(Gunter Sachs)

 

 

Dimitri Soulas hat nur in der Zeit zwischen 1967 und 1974, also während der griechischen Militär-Diktatur als Presse-Fotograf in München gearbeitet. Davor und danach war der Grieche im Marketing tätig.

Seine Photos wurden damals von großen Agenturen, Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht.

Die Würzburger Galerie Immagis präsentiert 30 Aufnahmen dieser Serie besonderer Bilder als Gelatin Silver Prints in einer limitierten Edition von je 20 Stück. Format: 30 x 45 cm (mit Passepartout 50 x 65 cm) · jeweils vom Künstler signiert und nummeriert.

 

IMMAGIS – FINE ART PHOTOGRAPHY

Franziskanergasse 1 · D – 97070 Würzburg
T +49 (0)931 467 959 07
welcome@immagis.de
www.immagis.de
Mo-Fr 10-18 Uhr · Sa 11-14 Uhr

IMMAGIS | FINE ART PHOTOGRAPHY

 

Mack – Stille – Weite – Ferne – Nähe

© Ulrich Mack, Hof von Fiete Nicloy

 

 

 

 

Mack, Stille – Weite – Ferne – Nähe.
132 Seiten mit 50 Farbabbildungen auf Photopapier, Halbleinen, Hirmer Verlag 2014, 39,90 Euro (D).

 

 

Ulrich Mack ist einer der stilprägenden Photographen Nachkriegswestdeutschlands. Seine Reportagen und Portraits für damals ungeheuer erfolgreiche Zeitschriften wie Quick, Stern oder die Jugendzeitschrift twen sind photo-historisch legendär. Nun erscheint zum ersten Mal ein Band mit seinen ganz anderen Photos: Landschaft, Natur und Stilleben.

 

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Armin Mueller-Stahl – Dreimal Deutschland und zurück

Anekdotisch schildert der deutsche Weltstar sein Leben:
Dreimal Deutschland und zurück
© Hoffmann und Campe 2014

 

 

 

Armin Mueller-Stahl, Dreimal Deutschland und zurück.
Aufgeschrieben von Andreas Hallaschka.
Hoffman und Campe 2014, 239 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, 19,99 Euro (D).

 

 

Armin Mueller-Stahl ist einer der wenigen deutschen Weltstars. Das ist er nicht nur aufgrund seiner Leistung als Schauspieler geworden. Er ist ein gediegener Gentleman. Nun legt er seine Autobiographie vor: Dreimal Deutschland und zurück.

 


Das Buch beginnt mit einer kleinen Geschichte: In Memel fuhr ein Schiff mit einer Theatergruppe. Es kenterte, und alle an Bord ertranken. Bis auf einen: Ein Kind wurde gerettet. Es wurde zum Kind ohne Namen und dann von einer Familie Müller aufgezogen… Das war sein Vater.

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Andy Warhol – Unique

Jörg Schellmann mit Andy Warhol
©
Photo: Jörg Schellmann, Courtesy Schellmann Art, Munich

 

 

 

Andy Warhol, Unique by Jörg Schellmann.
Deutsch/ Englisch, 173 Seiten, ca. 250 Farbabbildungen, Flex-Einband, Hatje Cantz 2014, 38 Euro.

 

 

Die deutsche Edition Schellmann und Klüser produzierte zwischen 1980 und 1987 eine Reihe von Drucken Andy Warhols. Ein Katalog präsentiert nun etwa 100 Unique Prints, also Probedrucke, die dazu dienten, die endgültige Farb-, und Druck-Variante zu finden.

 


Das Besondere an diesen Unique-Prints ist, dass sie jeweils im Prinzip nur einmal existieren. Auch bei Seriendrucken zu Vorstudien variiert die Farbe in der Serie, sodass es DIESEN Druck nur einmal gibt. Grundsätzlich war die Serien-Produktion ein essentieller Bestandteil der Kunst Andy Warhols. Seiner These folgend, dass nichts einzigartig sei und jeder ein Künstler, persiflierte er den gesamten Kunstbetrieb. Er steigerte diesen Produktionsprozess von seiner Kunst, die keine sein sollte und erst dadurch so radikal wurde, immer weiter.

 

 

 

Andy Warhol, Grace Kelly, 1984, II B. 305
© Courtesy Schellmann Art, Munich

 

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Kathy Benjamin – Begräbnisse zum Totlachen

Kathy Benjamin sammelte 100 skurrile Begräbnisse
© Klett-Cotta 2014

 

 

 

Kathy Benjamin, Begräbnisse zum Totlachen.
Die durchgeknalltesten Bestattungen aller Zeiten.
206 Seiten, Flexcover, mit Illustrationen von Mario Zucca,Tropen Verlag, 16,95 Euro, auch als E-Book.

 

 

Sterben hat viele Facetten. Einige der skurrilsten hat die US-amerikanische Autorin Kathy Benjamin in ihrem Buch Begräbnisse zum Totlachen – Die durchgeknalltesten Begräbnisse aller Zeiten zusammengetragen.

 


Sie berichtet von einer der seltsamsten Grabraub-Serien, die sich vielleicht jemals zugetragen hat. Sie geschah über drei Jahre in den 1860ern in Salt Lake City. Im Jahr 1862 erschoss ein Polizist drei Verbrecher auf frischer Tat. Zwei wurden von ihren Familien beigesetzt, doch für den dritten fühlte sich niemand zuständig. Ein großzügiger Bürger der Stadt finanzierte die Beerdigung auf dem Städtischen Friedhof von Salt Lake City.

 

 

Einige Monate nach der Beisetzung erfuhr der Bruder des Vergrabenen davon und wollte den umbetten lassen. Als der Sarg geöffnet wurde, staunten die Anwesenden nicht schlecht: Die Leiche war vollständig unbekleidet. Die Polizei bekam einen Tipp: Sie solle mal bei Jean Baptiste nachfragen, der an der Beisetzung als Bestattungshelfer beteiligt gewesen war. In der Wohnung entdeckten die Polizisten dann überall Säcke und Kisten mit gebrauchter Kleidung: Jean Baptiste wurde angeklagt, mehr als 300 Leichen ausgegraben und entkleidet – sprich geschändet zu haben.

 

 

Doch das Skurrilste an der Geschicht: Der damalige Gouverneur von Utah, zugleich Oberhaupt der Mormonen, organisierte die Beisetzung aller Kleidungsstücke in einem einzigen Grab, um noch größeres Aufsehen zu vermeiden. Er versicherte den Angehörigen, dass durch diese Art der Bestattung der gesammelten Kleidung alle betroffenen Toten trotzdem vollständig bekleidet wiederauferstehen würden.

 

 

Kathy Benjamin schreibt für verschiedene Humor-Webseiten im Netz. Ihr kleines süffisantes Büchlein versammelt Geschichten über den längsten Leichenzug, den größten Grabstein, den größten Sarg oder wie eine Beerdigung noch schlimmer gemacht werden kann…

 

 

Insgesamt 100 solcher freakigen Begräbnisse hat die Texanerin ausgegraben. – Immerhin ist es ein probater Versuch, dem für uns alle Unausweichlichen mit ein wenig Humor entgegenzusehen.




Walker Evans im Martin-Gropius-Bau Berlin

Walker Evans, Pabst Blue Ribbon Sign, Chicago, Illinois, 1946
Collection of Clark and Joan Worswick
© Walker Evans Archive, The Metropolitan Museum of Art

 

 

Walker Evans, Ein Lebenswerk.
Ausstellung im Martin-Gropius-Bau Berlin noch bis 9. November 2014.
Walker Evans, Decade by Decade, Hatje Cantz Verlag 2010, nicht mehr lieferbar.

 

 

 

 

Walker Evans (1903 – 1975) ist einer der stilprägedsten Photographen der USA. Seine photographische Dokumentation  der Großen Depression, die am 29. Oktober 1929 mit dem sogenannten Schwarzen Freitag begann und die folgenden 1930er Jahre prägte, machte ihn berühmt.

 

 

Der Martin-Gropius-Bau in Berlin präsentiert noch bis zum 9. November 2014 die große Werschau, die zuvor an verschiedenen Stationen zu sehen war, zuerst im Jahr 2010 Cincinnati. Die Ausstellung umfasst über 200 Photographien. Es sind Originalabzüge aus den Jahren 1928 bis 1974.

 

 

 

Walker Evans, Crowd In Public Square, 1930er,
Lunn Gallery Stamp (1975)
© Walker Evans Archive, The Metropolitan Museum of Art

 

 

 

Walker evans gehört zu den einflussreichsten Photographen der USA. Sein Stil wird heute subsumiert unter dokumentarischer Stil. Über Jahrzehnte hinweg bis in die Gegenwart gewann das umfangreiche fotografische Werk von Walker Evans zunehmend Vorbildcharakter. Mit seinen nüchtern registrierenden Aufnahmen hat er ein einzigartig authentisches Bild seines Landes festgehalten – wie kein anderer vor ihm mit einem Empfinden für das Subtile in den alltäglichen Momenten. Sein Werk veränderte das Bewusstsein Amerikas.

 

 

Das Buch Decade by Decade vom Hatje Cantz Verlag erschien 2010 zur ersten Schau in Cincinnati. Das gesuchte Standardwerk ist leider längst vergriffen.

 

 

 

Walker Evans, Young Women Outside Clothing Store, 1934–35
Lunn Gallery Stamp (1975)
© Walker Evans Archive, The Metropolitan Museum of Art

 

 

 

 

Richard Avedon – Wandbilder und Porträts

Richard Avedon, Samuel Beckett, Schriftsteller, Paris, Frankreich, 13. April 1979,
Sammlung Udo und Anette Brandhorst
© THE RICHARD AVEDON FOUNDATION

 

 

 

Richard Avedon – Wandbilder und Porträts.
Ausstellung im Museum Brandhorst, München noch bis 9. November 2014.
Katalog-Buch im Hirmer Verlag, 262 Seiten mit 125 Abbildungen in Duplex auf Photo-Papier und 4 Klapptafeln im Überformat, 59,- Euro.

 

 

Richard Avedon (1923-2004) ist einer der bekanntesten US-amerikanischen Mode-Photographen. Eine Ausstellung in München und ein sammelwürdiger Katalog zeigen, dass er noch viel mehr konnte.

 

Bereits Avedons Fashion-Aufnahmen zeigen, dass er mehr konnte – und mehr wollte, als nur das neueste Kleid, den neuesten Mantel abzulichten. Seine Photos – zuerst für große Zeitschriften wie Vogue oder Harper’s Bazar, später auch für große Modehäuser – zeugen von Phantasie und einem Blick für das Besondere. Ob ein Model mit dem Abendkleid lasziv an einen Billardtisch lehnt (1957) oder ein über eine Pfütze springendes Model mit einem Mantel von Cardin: Diese frühen Mode-Bilder haben neben der Präsentation des Kleidungsstücks einen ästhetischen Mehr-Wert.

 

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