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Okt. 27
Okt. 27
Wildes Erzählung Lord Arthur Savile’s Crime. A Study in Duty (Lord Arthurs Verbrechen. Eine Studie über die Pflicht) wurde zuerst 1887 in der Zeitschrift The Court and Society Revicw veröffentlicht. Der irische Schriftsteller macht sich lustig über den Snobismus des englischen Adels des Fin de siècle, der in derselben Nonchalance plaudern konnte über Morde wie über Mode.
Das Theater im Palais Unter den Linden bringt nun die Fassung von Hans Jaray auf die Bühne. Bei der Komödienfassung des 1990 verstorbenen Österreichers stehen der Aberglaube und dessen mögliche Folgen im Fokus: Während eines gesellschaftlichen Anlasses lässt sich Lord Savile die Hand lesen. Der russische Wahrsager prophezeit ihm, er werde in 25 Jahren einen Mord begehen. Er sagt ihm überdies exakt den Tattag voraus. Der Adlige, ein harmloser Gemütsmensch, der eigentlich niemandem etwas antun könnte, weiht seine Frau ein. Beide suchen nun gemeinsam nach einem möglichen Opfer…
Unter der Regie von Herbert Olschok wird das Stück zu einer wunderbaren, leicht-prickelnden Komödie, die in jedem Moment spannend bleibt und von ihrem tiefen und süffisanten Humor getragen wird. Olschok gelingt damit eine schwierige Gleichzeitigkeit, die das Stück wieder an sein spirituelles Timbre zurückführt: Der ironische Dandy selbst hätte im Palais seine schalkhafte Freude.
Es ist die Leichtigkeit eines beschwingen Frühlingsnachmittages, die durch das kleine und liebevolle Theater im Palais weht. Die Vorstellung am Sonntagnachmittag macht diese Stimmung besonders möglich. Herausragend nicht nur Olschoks Regieleistung. Unter der können sich die vier Schauspieler geradezu freispielen. Alle hervorragend, die Figuren lebend. Das eher ältere Publikum war mehrmals zu heftigem Lachen hingerissen. Peter Rauch als Lord Arthur ist dessen Inkarnation. Da stimmt jede Nuance, jeder Blick, gar Augenaufschlag. Carl Martin Spengler schlüpft gleich in vier Rollen. Und er verkörpert jede einzelne derart, dass sich das Publikum jeweils für einen Moment fragt: War es das eben nicht auch?
Telephon: (030) 20 10 693.
Okt. 22
Sarah Bernhardts Name ist mit dem von Oscar Wilde unverbrüchlich verbunden. Nachdem dessen Drama Salomé, dass Wilde 1891 geschrieben hatte und das inspiriert ist von zwei Kapiteln aus Joris-Karl Huysmans Dandy-Bibel À rebours (Gegen den Strich), in England verboten worden war, gab die Bernhardt das Buch 1894 in Frankreich heraus. 1896 spielte sie in Paris die Hauptrolle bei der Uraufführung.
Sarah Bernhardt leitete in ihrer Heimatstadt Paris gleich mehrere Theater, an denen sie auch selbst auftrat, unter anderen das Théatre des Nations, das sie in Théâtre Sarah Bernhardt umbenannte.
1906 bekam sie eine Professur am Pariser Konservatorium, 1914 wurde Sarah Bernhardt Mitglied der französischen Ehrenlegion.
Sarah Bernhardt starb am 26. März 1923 in Paris. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Friedhof Père Lachaise im Osten von Paris. – In Nachbarschaft von Marcel Proust, Oscar Wilde, Eugène Delacriox und vielen anderen großen Franzosen und Künstlern.
Okt. 20
Okt. 18
Zum heutigen Geburtstag erinnert der DANDY-CLUB an Klaus Kinski (18. Oktober 1926 – 23. November 1991) mit diesem kurzen Ausschnitt aus Kinskis Jesus-Erlöser-Tour (vom ersten von insgesamt zwei Auftritten, hier in Berlin, am 20.11.1971).
Ursprünglich waren 100 Veranstaltungen in ganz Deutschland geplant. Nach den ersten zwei machte der Veranstalter jedoch Pleite.
Okt. 15
Wir erinnern an Hans-Hasso von Veltheim, der heute seinen 125. Geburtstag begehen würde. – Und damit auch noch einmal an die Tagung und das Konzert auf Schloss Ostrau, veranstaltet von der Ostrau-Gesellschaft e.V. in Kooperation mit dem Ostrauer Kulturverein.
Einzelheiten:
http://dandy-club.blogspot.com/2010/10/hans-hasso-von-veltheims-125-geburtstag.html
Das Programm beginnt am morgigen Sonnabend, 16. Oktober 2010, mit einem Vortrag aus Anlass der Aufnahme des Ostrauer Schlossparks in das Landesprojekt „Gartenträume“: Heike Mortell, Referentin am Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege, spricht um 17.20 Uhr über die Geschichte des Schlossparks Ostrau.
Der morgige Abend wird ausklingen mit einem Liederabend (19.30 Uhr): Gabriele Schmidt, Sängerin am Opernhaus Halle, wird mit ihrem Klavierpartner Allan Duarte Manhas Werke von Robert Schumann und Richard Strauß zu Gehör bringen. Ort: Der Bibliothekssaal des Ostrauer Schlosses.
Die Vorträge finden statt am Samstag zwischen 14 und 18 Uhr und am Sonntag zwischen 10.30 und 15 Uhr.
Kontakt:
John Palatini, Vorstand der Ostrau-Gesellschaft und Leiter der Tagung
Telephon: (0345) 171 49 66
oder 0177 / 672 82 00
john.palatini@germanistik.uni-halle.de
Okt. 13
Beide haben ein Stück ihres Lebensweges gemeinsam verbracht: Der King der Pop-Art soll dem berühmten Champagner aus dem Hause Moet & Chandon gern zugesprochen haben. Andy Warhols Gefallen an Dom Pérignon belegt sogar ein Tagebucheintrag aus dem Jahr 1981.
Die traditionsreiche Champagnermarke revanchiert sich nun mit einer außergewöhnlichen Edition: Inspiriert von Warhols ikonischer Farbgestaltung bat Dom Pérignon das Design Laboratory der Londoner Central Saint Martins School, die bekannte Flasche im Geist von Andy Warhol zu gestalten.
So entstand die Kollektion aus drei Flaschen – zum ersten Mal in der Geschichte von Dom Pérignon, die immerhin ins 17. Jahrhundert zurück reicht, mit verändertem Etikett.
Okt. 08
Frédéric Beigbeder ist gerade auf Lesereise durch Dutschland:
FRANKFURT
Donnerstag und Freitag, 7./8. Oktober 2010
Buchmesse
GÖTTINGER Literaturherbst
Samstag, 9. Oktober 2010, 21.00 Uhr
Altes Rathaus
BERLIN
Montag, 11. Oktober 2010, 20.30 Uhr
Lehmanns Fachbuchhandlung, Hardenbergstraße 5
HAMBURG
Dienstag, 12. Oktober 2010, 20.00 Uhr
Literaturhaus Hamburg
Okt. 07
Bernhard zeigt sich in diesen Texten in seiner ganzen sprachlichen Spielfreude. Die Anfangssätze der Texte brauchen meist eine ganze Seite. Der Leser wird hineingerissen in das atemberaubende, – ja atemraubende Stakkatotempo von Bernhards fulminanten Hasstiraden. Goethe schtirbt beginnt mit folgendem ersten Satz:
Okt. 06
Zum heutigen Todestag des Malers Torrents Lladó (1946-1993) empfiehlt der DANDY-CLUB ein Besuch im Casa Museo Torrents Lladó in Palma de Mallorca. Lladó war nicht nur ein herausragender Maler, bei dem die Kennedys und andere Familien von Rang Schlange standen, um portraitiert zu werden. Er hat sich niemals vom Erfolg korrumpieren lassen. So lehrte er die Malerei in Opposition zur herrschenden Lehre – mit anderem Blick und wahrhaftigerer Motivation.
Lladó wurde 1946 in Barcelona geboren. 1968 reiste er für einige Wochen nach Mallorca. Er war von der Insel und ihrem Licht so angetan, dass er blieb. Fortan studierte er an der Escola de Belles Arts de Sant Jordi. Er schloss sich einer Künstlergruppe in Valldemossa an und stellte 1972 erstmalig in Palma aus.
Das Stadthaus in Palma kaufte er 1970. Lladó musste es umfangreich renovieren lassen. Außerdem ließ er es umgestalten. Kurz nach der Fertigstellung seines Refugiums starb der Maler überraschend überraschend am 6.10. 1993.
Seine Erben gründeten im Jahr 2000 eine Stiftung mit dem Zweck, in dem Stadtpalais ein Museum zur dauerhaften Erinnerung zu errichten. Dazu wurden Lladós Privaträume des im 2. Stock zu Ausstellungsräumen umgebaut. Das 1. Stockwerk blieb vollständig in dem Zustand, in dem es J.Torrens Llado bewohnte. Die Nachkommen waren bemüht, so geringe Eingriffe wie möglich vorzunehmen, um die persönliche Atmoshäre zu erhalten. Das Casa Museu wurde am 26.3. 2002 für die Öffentlichkeit geöffnet. Es wird von der Tochter des Malers geleitet.
Zum Maler Torrents Lladó
Lladó ließ sich nur wenige Jahre von der revolutionären Malerei der späten 1960er und frühen 1970er Jahre beeinflussen. Vielmehr wendet er sich rasch figurativen Darstellungen zu, was damals als reaktionär verpönt wurde. An der Akademie führt das zu heftigen Kontroversen zwischen Bewunderern und Gegnern. Lladó zieht es zu anderem: Er nimmt Unterricht bei einem berühmten Aquarellisten und Freskenmaler, lernt Farben und Pigmente nach mittelalterlichen und Renaissance-Rezepten herzustellen und verfeinert permanent seine Technik.
Torrents Lladó erweitert seine Palette um Farben und Nuancen, um Leuchtkraft und Glanz. Es sind Farben, die man nicht kaufen kann. Ihre Anwendung wird nicht mehr gelehrt. 1969 gründet Lladó zusammen mit einer Studienfreundin in Palma de Mallorca eine private Kunstschule, die das Handwerk der Malerei gründlicher und präziser als die Akademien der Zeit vermitteln soll.
Berühmt wird Lladó für seine Portraits. Ein Bildnis des Prinzen Juan Carlos vollendet er in den 1970er Jahren. Mitglieder der mallorquinischen Bankiersfamilie March und der Rothschilds geben Portraits in Auftrag. Anfang der 1990er Jahre malt er ein Doppelportrait von König Juan Carlos und Königin Sofia, das heute in der Kapelle des Consolat del Mar hängt.
Seine Portraits werden bewundert und geschätzt wegen ihrer Prägnanz, Sinnlichkeit und renaissancehaften Anwesenhaftigkeit.
DANDY-CLUB-Tipp!
Casa Museu J. Torrents Lladó