Michael Ruetz – The Family of Dog

© Michael Ruetz, Staatsempfang 1973
Courtesy Johanna Breede Photokunst

 

 

 

Heute Abend eröffnet in der Berliner Galerie Johanna Breede Photokunst die Ausstellung Michael Ruetz – Family of Dog.

Michael Ruetz photographierte Hunde in all ihren Lebenslagen: auf der Straße, am Strand oder vor dem Fernseher. So entstand in einem Zeitraum von fünfzig Jahren eine einzigartige Werkgruppe, die zugleich eine sublime Darstellung des menschlichen Sozialverhaltens ist. Der spezielle Reiz an den Aufnahmen liegt darin, dass sie nicht inszeniert sind, sondern das Ergebnis von skurrilen Momenten im Leben und genauer Beobachtung.

 
Michael Ruetz – THE FAMILY OF DOG

31. Mai bis 11. August 2012

Eröffnung: Mittwoch, 30. Mai 2012, 19 Uhr

Johanna Breede
PHOTOKUNST

Fasanenstrasse 69 D – 10719 Berlin
Tel. + 49 (0)30 886 83 123
Fax + 49 (0)30 886 83 124
www.johanna-breede.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 11-18 Uhr und Sa 11-16 Uhr

 

 

From Polaroid to Impossible im NRW Forum Düsseldorf

 

 

 

 

From Polaroid to Impossible. Masterpieces of instant Photography – The Westlicht Collection.
Ausstellung im NRW Forum Düsseldorf.

Katalogbuch im Hatje Cantz Verlag, Ostfildern, 2012, 192 Seiten, 230 farbige Abbildungen auf Photopapier, gebunden mit Schutzumschlag, Euro 39,80.

 

Nach der Insolvenz des US-amerikanischen Sofortbildkamera-Herstellers Polaroid ging ein Aufschrei durch die gesamte Photowelt: Im Jahr 2010 wurden bei Sotheby’s in New York viele Highlights aus der firmeneigenen Sammlung versteigert.1.200 Bilder aus der Polaroid Collection – vor allem aus Cambridge – erzielten teils Rekordpreise.

Etwa 4.400 Photos von 800 Photographen aus der International Polaroid Collection aus dem Musée de l’Elysée in Lausanne konnten hingegen durch den Ankauf des Wiener Unternehmers Peter Coeln für das Fotomuseum Westlicht in ihrem Bestand bewahrt werden. Die Zukunft dieser einzigartigen Sammlung schien zwei Jahre ungewiss – bis sie Peter Coeln quasi in letzter Minute gesichert hat.

Nach der Ausstellung im Wiener Photomuseum Westlicht sind 500 Werke aus diesem Bestand nun noch bis zum 5. August 2012 im NRW-Forum in Düsseldorf zu sehen.

Das Besondere an dieser Sammlung ist deren photo-historischer Kontext: Der Gründer von Polaroid, Edwin Land, war nicht nur selbst von seiner Idee besessen, eine handliche und praktikable Sofortbild-Kamera auf den Markt zu bringen. Zugleich wollte er möglichst viele Photographen und renommierte Künstler für eine Zusammenarbeit gewinnen: Sie sollten seine Produkte testen und im fortwährenden Betrieb Lob und Tadel erteilen. So verpflichtete der Polaroid-Gründer bereits Anfang der 1950er-Jahre unter anderen Ansel Adams als Berater. Adams teste beinahe alle verschiedenen Apparate und Filme. Wurde ein Film von Adams als nicht gut genug gefunden, ging er auch nicht in Produktion. Später hat Polaroid viele namhafte Photographen mit Kameras und Filmen versorgt und dafür Bilder bekommen. Die Idee, die dahinter stand, war ein einfaches aber geniales Tauschgeschäft: das Artist Support Program. Photokünstler, die die technischen Möglichkeiten der Sofortbild-Photographie erproben wollten, bekamen von Polaroid eine Kamera und Filmmaterial gestellt. Im Gegenzug erbat das Unternehmen eine oder mehrere Aufnahmen für die Firmen-Sammlung. So haben die Künstler nicht nur Werke zu einer Sammlung beigesteuert, sondern zugleich beratend an der Weiterentwicklung der weltweit bekanntesten Sofortbild-Kamera mitgewirkt.

Die Ausstellung, die danach in Helsinki zu sehen sein wird, umfasst Polaroids von vielen Größen der Photographie-Geschichte: neben Ansel Adams, Nobuyoshi Araki, Robert Mapplethorpe, Stephen Shore, Ralph Gibson, Helmut Newton und William Wegman. Oliviero Toscanis berühmtes Polaroid von Andy Warhol mit seiner Polaroid-Kamera wurde als Titelmotiv der Schau ausgewählt.

Heute heißt Polaroid Impossible: Nachdem Polaroid 2008 das endgültige Ende der Produktion bekannt gab, hat vier Jahre später die in Wien ansässige Firma die Restbestände vom Vorgänger aufgekauft und führt die Sammlung weiter. Außerdem entwickelt Impossible neue Farbfilme und versucht, die Idee einer analogen Sofortbildkamera aufrecht zu erhalten.

Der zur Ausstellung erschienene Katalog aus dem Hatje Cantz Verlag präsentiert ausgewählte Werke aus der Polaroid-Sammlung zusammen mit neu entstandenen Impossible-Sofortbildern. Manfred Heiting, Art-Director von Polaroid, der die International Polaroid Collection seit den 1970er-Jahren aufbaute, schildert in einem beeindruckenden Gespräch das Engagement des Unternehmens und die einzigartige kulturhistorische Bedeutung einer Kooperation von Kommerz und Kunst.

 

 

 

 

 

Aus Gründen des Urheberrechts wurden die publizierten Photos gelöscht.

 

 

NRW Forum Düsseldorf – Die Polaroid Collection

C/O Berlin: Rafal Milach/ Larry Clark/ Berlin Book Days 2012

Larry Clark, Untitled, 1972

 

 

 

C/O Berlin, International Forum For Visual Dialogues, präsentiert gleich drei Photo-Highlights gleichzeitig: Heute abend eröffnet um 19.00 Uhr im Kaiserlichen Postfuhramt die Doppelausstellung von Larry Clark und dem jungen polnischen Photographen Rafal Milach.

Zugleich finden zum zweiten Mal an diesem Wochenende die C/O Berlin Book Days 2012 statt. Hier stellen 28 international bedeutende und kreative Photobuch-Verlage ihre Bücher vor und laden Sammler zum Fachsimpeln ein.

Seit den frühen 1960er Jahren dokumentiert Larry Clark die ungeschönte Wahrheit US-amerikanischer Vorstädte: Sexualität, Drogenkonsum, Langeweile. Clarks Oeuvre ist einzigartig, weil er Teil seines Objektes ist. Es sind seine Freunde und Bekannten, die er dokumentiert, was seine Bilder so revolutionär-authentisch macht.

Der junge polnische Photograph Rafal Milach dokumentiert in seiner Serie 7 Rooms das Leben Gleichaltriger in den Vororten von verschiedenen russischen Städten: Sechs Jahre hat er seine Protagonisten besucht und kann daher einen Einblick geben in die Seelenlage zwischen Sehnsucht und Selbstaufgabe des aktuellen Russland.

 

 

Larry Clark, I want a baby before u die, 2010

 

 

 

Rafal Milach, aus der Serie 7 Rooms

 

 

C/O Berlin . International Forum For Visual Dialogues
Exhibition Space . Oranienburger Straße 35/36 . 10117 Berlin

Phone +49 30 28 444 16 0 . Fax +49 30 28 444 16 19
C/O Berlin


Carlo Mollino – Un Messaggio dalla Camera Oscura

Carlo Mollino (1895-1973), Turin, um 1940

 

 

Carlo Mollino – Un Messaggio dalla Camera Oscura.
Katalog zur Ausstellung 2011.
Herausgeber Kunsthalle Wien, Gerald A. Matt, Verlag für moderne Kunst Nürnberg. 200 Seiten, gebunden, lieferbar in Deutsch und Englisch, Euro 30.

 

Sie haben die grandiose Ausstellung der Polaroid-Aufnahmen von Carlo Mollino der Kunsthalle Wien im vergangenen Herbst versäumt? Dann haben wir eine gute Nachricht: Das begleitende Katalogbuch ist noch lieferbar.

Der zur Ausstellung im August 2011 erschiene Band im Nürnberger Verlag für moderne Kunst ist ein synästhetisches Ereignis. Darum stellen wir ihn hier eigenständig vor.

Carlo Mollino (1905-1973) war ein Ausnahmetalent, dessen Vielseitigkeit seinesgleichen sucht. Der Turiner war nicht nur Architekt, Innenarchitekt, Designer – sondern war zu immer auch auf der quasi anderen Seite: Er fuhr Rennen – und ihm gefielen die Rennautos nicht. Also gestaltete er sich seinen eigenen, den berühmten Doppel-Torpedo, mit dem er 1955 am 24-Stunden-Rennen von Le-Mans teilnahm und der Design-Geschichte schrieb. Mollino gefielen die vorhandenen Möbel für die von ihm entworfenen Häuser nicht – so entwarf er eigene, die heute auf Auktionen Rekordpreise erzielen und von reichen Sammlern auf der ganzen Welt gehypet werden.

Mollino, der in vielen Eigenschaften ein klassischer Dandy war, hatte noch eine ganz andere Obsession, die er bis zu seinem Tod geheim hielt: Er photographierte Frauen nackt. Er begann damit im Jahr 1962 und hatte diesen Spleen generalstabsmäßig vorbereitet: Der Lebemann und Künstler mietete in diesem Jahr eine kleine Villa in den Hügeln von Turin mit Blick über die Stadt an. Später kaufte er das Haus. Das Innere gestaltete er komplett um. Aus dem Erdgeschoss machte Mollino ein Photoatelier mit hummerrotem Teppichboden, Samtvorhängen vor den Fenstern und einer Schilfmatte als Hintergrund. Als Perfektionist, der er war, hatte er zuvor Dutzende von Kleidungsstücken, Schuhe und Accessoires in St. Gallen, Paris und London gekauft. Die Frauen stammten aus dem Turiner Nachtleben; es waren Prostituierte, die er sich von einem Agenten herbeibringen ließ.

Zum Abschluss vollendete der Akt-Photograph eine Vorauswahl seiner Polaroids mit feinen Pinselstrichen am Körper und der Kleidung seiner erotischen Schönheiten. Doch zur Veröffentlichung schien er die Sofort-Bilder nicht gedacht zu haben. Der Künstler sammelte seine kleinen Erotika in Alben, die er mit getrockneten Blumen verzierte oder in Schachteln.

In einer gelungenen Ausstellung präsentierte die Kunsthalle Wien unter Mitwirkung des Museo Casa Mollino, Turin eine Auswahl dieser sehr intimen Portraits. Auch nach dem Ende dieser Schau ist der begleitende Katalog ein ästhetischer Genuss. Er bringt die Polaroids in Originalgröße auf Photopapier angereichert durch einige wenige aber dafür umso bessere Texte. Das Vorwort des Leiters der Kunsthalle Wien, Gerald A. Matt, vermittelt dem Leser einen Eindruck vom Schöpfer dieser hoch-erotischen Photographien, die dabei niemals pornographisch wirken. Anschaulich erläutert der Museums-Direktor  den Hintergrund der Polaroids: Mollinos geistige Haltung, einen »erhabenen Dialog« (Mollino) zwischen den Wissenschaften und der Kunst herzustellen – mithin zwischen dem Menschen (Subjekt) und der Realität (Objekt).

Erwähnt werden müssen in dieser Katalog-Eloge Fulvio und Napoleone Ferrari, die nach alten Aufnahmen die letzte Wohnung von Carlo Mollino, die der zwischen 1960 und 1968 entworfen und eingerichtet hatte, wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzten. Dazu gehörte auch, den Großteil der in alle Himmelsrichtungen verstreuten Gegenstände aufzutreiben und zurück zu holen. Heute beherbergt das Museo Casa Mollino das umfassendste Privatarchiv zu dem großartigen Dandy Carlo Mollino.

DANDY-CLUB-Empfehlung!

 

Carlo Mollino, Polaroid, 1962-1973

 

 

 



Carlo Mollino – Kunsthalle Wien
Carlo Mollino – Verlag für moderne Kunst




Happy Birthday Morrissey!

Der DANDY-CLUB gratuliert Morrissey zum heutigen 53. Geburtstag!

Daido Moriyama – Journey for Something

Daido Moriyama, Erotica/ Kyoku
© Courtesy of Galerie Alex Daniels – Reflex Amsterdam and Daido Moriyama

 

 

 

Die Amsterdamer Galerie Alex Daniels – Reflex Amsterdam präsentiert ab morgen, 19. Mai bis zum 28. Juli 2012 eine Einzelausstellung von Daido Moriyama.

Daido Moriyama gilt als einer der bedeutendsten lebenden Photographen Japans. Die Schau umfasst sowohl die berühmten Ikonographien wie noch nie ausgestellte Werke.

Ein Schwerpunkt seines umfangreichen Oeuvres entstand in Shinjuku, dem belebten Stadtbezirk von Tokio, den Geschäftsleute, Touristen, Prostituierte und Bohèmiens bevölkern. Die auffallend körnigen Schwarz-Weiß-Bilder nutzen dessen urbanen Cocktail aus Rohheit und Macht und die schäbige Schattenseite der modernen Großstadt.

Weitgehend mit einer kleinen Hand-Automatik-Kamera geschossen, sind die Arbeiten des 1938 in Osaka Geborenen teilweise unscharf und erinnern an surrealistische Photos aus den 1920er Jahren. Die Größe seiner Kamera erlaubt eine große Spontanietät – die auf den Bildern wie Desorientierung wirkt.

Zu der Ausstellung veröffentlicht die Galerie eine 250-seitige Monographie mit ikonographischen und neuen Bildern und  Texten von Matthias Harder, Helmut Newton Stiftung Berlin und Eric Kessels, KesselsKramer Amsterdam.
Daido Moriyama wird zur Signierstunde anwesend bei der Eröffnung der Ausstellung am Samstag, 19.  Mai 2012 zwischen 17.00 und 19.00 Uhr.

 

 

Daido Moriyama: Another Country in New York
© Courtesy of Galerie Alex Daniels – Reflex Amsterdam and Daido Moriyama

 

 

Daido Moriyama, Record No. 15
© Courtesy of Galerie Alex Daniels – Reflex Amsterdam and Daido Moriyama

 

 

DAIDO MORIYAMA – JOURNEY FOR SOMETHING
Galerie Alex Daniels – Reflex Amsterdam
Weteringschans 79 A
1017 RX Amsterdam
phone +31 20 627 28 32

Jean Roch – Saint Tropez – featuring KL

Karl Lagerfeld hat einen kurzen Auftritt im Saint Tropez-Film von Jean Roch



 

Jean Roch fragte Karl Lagerfeld, ob er an seinem Werbetrailer für Saint Tropez mitwirken wolle. Er wollte. Hier das süffisante Ergebnis.

 

 



Alexander Nehamas: Friedrich Nietzsche

Alexander Nehamas brillante Studie über Friedrich Nietzsche
nun in der bibliophilen Ausstattung des LSD-Verlags
© Bild: Steidl Verlag 2011/ Karl Lagerfeld

 


Alexander Nehamas, Leben als Literatur – Nietzsche. Steidl Verlag, Göttingen 2012, 352 Seiten, Leineneinband, Lesebändchen, Euro 34.

 

Nietzsche war der größte aller Dandys, – so könnte man die Kernthese Alexander Nehamas‘ in seinem Buch »Leben als Literatur – Nietzsche« pointiert zusammenfassen. In seiner umfangreichen Studie versucht der Professor für Philosophie und vergleichende Literaturwissenschaft an der Princeton University seine These zu untermauern, dem deutschen Philosophen sei es bei seinem Weltbild primär um die Schöpfung eines literarischen Gesamtkunstwerks gegangen.

Das Buch des gebürtigen Atheners hat der Nietzsche-Rezeption bei seinem Erscheinen 1985 einen gewaltigen Schub – und Stoß versetzt. Nun ist es im LSD Verlag in einer ästhetischen Neuausgabe erschienen: In Leinen gebunden, mit Lesebändchen und als I-Tüpfelchen: mit einer Zeichnung Karl Lagerfelds vom Verächter aller Werte. Nehamas Verdienst war es nicht nur, mit diversen Vor-Urteilen aufzuräumen. Die Annäherung Nehamas an Nietzsche über die Perzeption des Ästhetischen verschafft dem Autoren und seinen Lesern eine ungeheure Möglichkeit: Die Nebelbank ist weggeschoben; wir können uns freien Blickes dem Subjekt nähern.

Nietzsche für seine philosophischen Aussagen an den Pranger zu stellen, ist schon deshalb absurd, so könnte man eine der zentralen Thesen Nehamas verkürzt wiedergeben, weil Nietzsche selbst nicht annahm, es könne nur eine Form eines richtigen Lebens geben oder einen einzigen richtigen Menschentypus. »Statt dessen weist Nietzsche mit seinen eigenen Schriften einen Weg, auf dem es einem Individuum vielleicht gelungen ist, sich selbst zu gestalten, noch dazu einem Individuum, das, obwohl jenseits von Moral, moralisch nicht fragwürdig ist«, schreibt Nehamas. Und dieses Individuum sei niemand anderes als Nietzsche selbst; »er ist ein Geschöpf seiner eigenen Texte«.

Nietzsches Bestreben sei es, sämtliche Dogmen in der Philosophie zu vermeiden. Das bedeutet auch, immer wieder zu fragen, ob man nicht doch in eine Dogma-Falle getappt ist – ohne es zugleich zu bemerken. Nietzsche wählte als Mittel dies zu verhindern, aus sich selbst ein Kunstwerk zu machen, – mithin Werk und Person – zu dem ja auch der Blick auf die Welt gehört – als Gesamtkunstwerk zu initiieren. Dies entspricht der Dandy-Attitüde, der Hässlichkeit der Welt quasi mit einem doppelten Trick entgehen zu wollen: Der Dandy nimmt die Welt ausschließlich durch die Brille der Ästhetik war. Es wird nur noch das Schöne gesehen. Das – überwiegende – Hässliche wird ignoriert. Zugleich umgibt sich der Dandy konsequent mit schönen Dingen.  So sieht Nehamas zutreffend auch Nietzsches Ästhetizismus als eine andere Seite seines Perspektivismus. Seinem bahn-brechenden Buch vorangestellt hat er ein Zitat aus »Die wiedergefundene Zeit« von Marcel Proust: »Ich begriff, daß die Summe aller Materialen des literarischen Werkes mein vergangenes Leben war.« Annäherungen.

In sieben Kapiteln nimmt sich Nehamas jeweils ein Paradoxon vor, um es einer Interpretation zu unterziehen. Von dem »Pulverkopf« (Ernst Jünger über Nietzsche) beeinflusst, wählt Nehamas diese Vorgehensweise in dem Bewusstsein, das  auch sie wiederum nur eine unter andern möglichen ist und niemals einen letztgültigen Erklärungsanspruch hat.  Auch wenn es aber keinen »neutralen Maßstab« gebe, gebe es bessere und schlechtere Interpretationen.

Aber wenn Nietzsche die Welt als Kunstwerk, ja wie Nehamas argumentiert, geradezu als Literatur betrachtet, warum bedient er sich dann so vielfältiger, so unterschiedlicher Stile? »Nietzsche verwendet wechselnde Genres und Stile, um seine Anwesenheit als Autor buchstäblich unvergeßlich zu machen und um seine Leser daran zu hindern, die Tatsache zu übersehen, daß seine Auffassungen notwendig durch ihn entstehen.« So zeige Nietsches beständige Anwesenheit als Autor, dass jedwede Theorie in der Vielfältigkeit der Möglichkeiten eingebettet ist – und ebenso idiosynkratisch wie das Schreiben selbst.

DANDY-CLUB-Empfehlung!
 





David Byrne – Once In A Lifetime

Noch einmal David Byrne: Zu seinem 60. Geburtstag am 14. Mai bringen wir hier ‚Once In A Lifetime‘, einen modernen Klassiker von den Talking Heads.

David Byrne – Happy Birthday!

Punk goes Dandy: The Talking Heads – Once In A Lifetime
Screenshot

 

 

 

Der DANDY-CLUB gratuliert David Byrne zum heutigen 60. Geburtstag!

David Byrne gründete 1975 die Punk-Pop-Combo Talking Heads und gilt als deren Frontmann. Er wurde am 14. Mai 1952 in Dumbarton, Schottland geboren und kam mit vier Jahren mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten.

Heute ist Byrne ein vielfältig aktiver Konzeptkünstler; er macht Musik, produziert, photographiert, publiziert Kunstbücher und engagiert sich für ein nachhaltiges Leben. Ein Leben als Gesamtkunstwerk also. Punk goes Dandy!

 




Zu dem runden Geburtstag bringen wir das Original-Video zu Once In A Lifetime: