Mrs. Dandy

Anregungen zum weiblichen Dandy-Look. Aus der deutschen Vogue August 2008 – nach wie vor aktuell…

Photo: Copyright Vogue. All rights reserved.

Das Leben ist ein Spiel

Einer der bekanntesten schweizer Dandys: Dieter Meier

Der Radiosender FM 4 vom ORF brachte ein Doppelzimmer Spezial über den schweizer Dandy, Elektromusiker, Biobauern &C. &C. Dieter Meier. Der passende Titel der Sendung: Das Leben ist ein Spiel.

Infos zur Sendung und Hörmöglichkeit:
http://fm4.orf.at/stories/1635433/

Die Redaktion zur Sendung – ein Auszug:

„Dass Dieter Meier mit dem Elektronik-Pop-Duo Yello in den 80iger Jahren eine musikalische Weltkarriere startet, ist Zufall. Zwei Männer, nicht mehr ganz jung, die beide kein Instrument spielen und eigentlich auch nicht singen können, tun sich zusammen. Boris Blank, ein LKW-Fahrer, der zu Hause Geräusche erzeugt, mit dem Kassettenrekorder aufnimmt, abspielt und dabei wieder verändert – also sampelt. Dieter Meier, der in der Zwischenzeit Experimentalfilme dreht, selbst vertont und dabei auf die Geräusche des anderen stößt. Die anarchistische Art von Yello, die sich an keine Markströmung angelehnt hat, lässt die Platten von damals heute noch unglaublich frisch klingen (…)

Die beiden spielen bis heute keine Live-Konzerte. Vielleicht hat einer von euch das virtuelle Konzert im Gartenbaukino gesehen, das Yello dem Publikum zum 30-jährigen Bestehen geschenkt hat.Das Leben ist ein Spiel. Und wenn man keine Ambitionen hat, sich in welcher Branche auch immer nach oben zu arbeiten, dann kann man die Spielregeln oft selbst bestimmen. Dieter Meier surrt mit sonorer Stimme Sätze, die seinen Mund nicht als Plattitüden verlassen. Er tut, was er sagt. Er zweifelt an sich. Er scheitert an sich. Er ist bestimmt oft unerträglich. Aber er lebt seine Ideen. Er ist wendig und es ist ein unglaublicher Genuss, sich mit ihm zu unterhalten. Und aus seiner Erfahrung zu lernen.

Dandyesk Anstoßen

Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.
Oscar Wilde

Allen Dandys, femme fatale, Genießern und Flaneuren wünschen wir ein stilvolles & aesthetisch erfülltes Jahr 2010!

Don Dom Pérignon

Dom Pérignon Werbekampagne photographiert von Karl Lagerfeld
Photo: Copyright Dom Pérignon/ Karl Lagerfeld

Don Dom Pérignon erfand durch „unglückliche Umstände“ vor über 300 Jahren den Champagner, schreibt das Hamburger Abendblatt. Dieser Formulierung können wir uns nicht anschließen. Die Story ist dennoch prickelnd….

Guten Rutsch, Dandys!

„Der Weg zu den Sternen führt erst einmal steil hinab. Auf ausgetretenen Stufen geht es tiefer und tiefer in eine geheimnisvolle Unterwelt. Mit jedem Schritt verdichten sich die Aromen von Moos und Kalkstein, leichter Säure und junger Frische zu einem unvergleichlichen Odeur. Unten erstreckt sich ein unüberschaubares Labyrinth aus Kellern und Gewölben, die vor Jahrhunderten tief in die Kreidefelsen getrieben wurden. Entlang der Gänge türmen sich staubbedeckte Flaschen auf dunklen Eichenbrettern. Millionen sollen es sein. Nur spärlich beleuchtet sind die Gänge, und irgendwie sehen alle gleich aus (…)

Wir sind in der Schatzkammer von Dom Pérignon, der ‚Wiege des Champagners‘, tief unter dem beschaulichen französischen Ort Épernay. Auf 28 Kilometer Länge lagern hier Moët & Chandon und Dom Pérignon, die zum Luxusimperium Moët Hennessy Louis Vitton (LVMH) gehören, bei zehn bis zwölf Grad Celsius ihre besten Tropfen. Aber das Allerheiligste kommt erst noch. Ein altes Eisentor, das sich gespenstisch knarrend und quietschend öffnet, gibt den Weg frei in einen Gang, der an eine Kathedrale erinnert. Und am Ende thront wie auf einem Altar eine Methusalem-Flasche. Sie enthält sechs Liter Champagner, achtmal so viel wie eine handelsübliche. Zu diesem Ort, der Önothek, haben ‚Normalsterbliche‘ keinen Zutritt. Hier scheint die Zeit stillzustehen. Die älteste Flasche in diesem Gewölbe stammt von 1921.

Für Richard Geoffroy, seit 1990 der Kellermeister von Dom Pérignon, sind die alten Weine so etwas wie ein Archiv. Immer mal wieder entnimmt er eine Probe daraus, verkostet sie und prüft die Entwicklung. ‚Champagner verändert sich ständig. Immer wenn man ihn verkostet, schmeckt er anders. Er entwickelt sich auch noch in der Flasche‘, sagt Geoffroy. Beim Jahrgang 1971 schwärmt er am meisten: ‚Er ist sehr ausdrucksstark, schmeckt leicht geröstet und nach Holz.‘

Was an der Geschichte des Champagners Wahrheit und Legende ist, lässt sich nach 300 Jahren naturgemäß nicht immer auseinanderhalten. Spannend ist beides allemal. So verdankt die Welt dieses edle Getränk wohl einem Unglückfall. Als Dom Pérignon 1668 Kellermeister wurde, trank man noch stille Weine. Doch eines Tages, es muss um das Jahr 1700 gewesen sein, explodierten im Keller des Mönchs plötzlich Flaschen. Er hatte den Vorgang der Gärung nicht zu Ende gebracht, bevor er die Flaschen abfüllte. Als er von dem sprudelnden Wein kostete, blickte er zum Himmel und rief verzückt: ‚Brüder, kommt geschwind. Ich trinke Sterne!‘ Fortan perfektionierte er die Champagnerherstellung, schnitzte aus Korkeiche, die er durchreisenden spanischen Mönchen abkaufte, die ersten Champagnerkorken und entwickelte Flaschen mit einem konkav gewölbten Boden, damit sie dem Kohlensäuredruck besser standhielten. Was allerdings nicht verhinderte, dass auch weiterhin Flaschen explodierten, sodass die Brüder, welche in den Kellern arbeiteten, zum Schutz ihrer Augen vor Splittern eiserne Masken trugen. Wohl deshalb nannte man den Champagner seinerzeit auch ‚Teufelswein‘ (…)

Schon Dom Pierre Pérignon hatte den „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. für den perlenden Wein aus Épernay begeistern können (…) Und Napoleon, eigentlich Abstinenzler, trank ihn nach Siegen – und nach Niederlagen. Ähnlich erging es viel später Coco Chanel, die der Ansicht war, sie brauche Champagner, wenn sie verliebt sei. Und wenn nicht, dann erst recht. Marilyn Monroe soll sogar darin gebadet haben. Und Designer Karl Lagerfeld, der meistens Cola Light trinkt und sich als nur ‚visueller Champagnerkonsument‘ bezeichnet, macht die Werbekampagnen für Dom Pérignon, für die auch Topmodel Claudia Schiffer vor der Kamera stand. ‚Er ist ein Perfektionist wie ich‘, sagt Kellermeister Geoffroy über Lagerfeld.“

Den vollständigen Text finden Sie hier:
http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1321374/Brueder-kommt-ich-trinke-Sterne.html

Frohe Weihnacht!

Schallplatten-Cover von The Three Suns/ RCA Victor 1959

DANDY-CLUB wünscht allen Lesern, Besuchern und Dandys frohe und besinnliche Weihnacht.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Freunden, bei allen, die uns mit Rat und Tat unterstützt haben und freuen uns auf eine weitere kreative Zusammenarbeit.

Dandy-Camera


Die Leica M7 ist einer der klassischen – natürlich analogen – Photoapparate, mit dem jahrzehntelang Photopgraphen weltweit gearbeitet haben. Das Gerät wird geschätzt wegen seiner Robustheit und hochwertigen Verarbeitung.

Leica ist bekannt für regelmäßige Sondereditionen, die bei Sammlern äußerst beliebt sind. Die neueste Kooperation ist die mit dem Pariser Luxus-Hersteller Hermès International.

Bei der auf 200 Cameras limitierten Leica M7 Edition Hermès handelt es sich um eine silbern verchromte Leica M7, die mit einem in zwei Farbvarianten erhältlichen Kalbsleder von Hermès angeboten wird. Das sehr weiche Leder wird dabei nicht nur für das Gehäuse, sondern auch für den Cameratrageriemen verwendet, berichtet der Photohersteller.

Es gibt weltweit nur jeweils 100 Exx. in den beiden Farbvarianten orange und etoupe.

Die Sonderedition Leica M7 Edition Hermès umfasst außerdem ein farblich abgestimmtes, silbern eloxiertes Weitwinkelobjektiv Leica Summilux-M 1:1,4/35 mm ASPH. Ergänzt wird das Objektiv durch eine ebenfalls silbern eloxierte, klassisch runde Gegenlichtblende aus Metall, die exklusiv für die Edition Hermès gefertigt wurde. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein silbern verchromter Schnellaufzug. Ein von den Ateliers Hermès angefertigter, der Kameraausführung farblich angepasster Ledertragriemen vervollständigt die Sonderserie.

Unverbindliche Preisempfehlung für das Luxusstück: 9.500 Euro.

http://de.leica-camera.com/photography/special_editions/m7_hermes/

Mehr als ein bewegter Kleiderständer

Ist das ein Dandy??? Oder vielleicht doch nur ein Snob!

„Der Dandy ist mehr als ein bewegter Kleiderständer.“
Jules-Amédée Barbey d’Aurevilly

Photo: dandygum.blogspot.com

Deutschlands Geist-Dandy





Botho Strauß, Deutschlands Geist-Dandy, hat ein neues Buch vorgelegt: Vom Aufenthalt. Die Hamburger Wochenzeitung Die Zeit macht es sich mit dem Denker und Schriftsteller Strauß nicht leicht. Ihre Rezension ist eine Art Portrait des in die Uckermark Zurückgezogenen.


Respektvoll meint die Zeitung, Strauß‘ selbstgewählte Isolation entfalte eine „tückische Dialektik“: „Sie ist Bedingung des kühnen Gedankens, und zugleich entzieht sie ihm den Boden des Gegenübers.“
Ulrich Greiner resümiert: „Dieses alles in allem sehr traurige, sehr dunkle Buch wird nicht das letzte von Botho Strauß bleiben, aber es zeigt ihn weiter von uns entfernt denn je. Seine Stimme klingt wie verweht, er gleicht dem Mönch am Meer, jenem geheimnisvollen Mann auf Caspar David Friedrichs Gemälde (1810), der auf der vorgerückten Position eines öden Strandes steht. Er wendet uns den Rücken zu und schaut hinaus in die Tiefe des Himmels und der Wolken. Falls er etwas sähe, was wir nicht sehen: Er könnte es uns nicht mitteilen.
Die Frage, wer sich von wem entfernt hat, Botho Strauß sich von uns oder wir uns von ihm, ist schwer zu entscheiden, in jedem Fall ist das Ergebnis ein Grund zur Klage. Denn Botho Strauß steht für eine an die Romantik anknüpfende Tradition. Sie sieht in der Literatur ein Mittel poetischer Durchdringung und Erkenntnis der Welt, sie begreift Geschichte nicht als kausale Abfolge oder zielgerichtetes Fortschreiten, sondern als Gleichzeitigkeit alles je Gedachten. In geistigen Dingen gibt es kein Veralten, nur ein Vergessen. Und das Erzählen besteht im Sinne dieser Tradition nicht in der mimetischen Abbildung des Realen, sondern in dessen Verzauberung, in einem Gegenbild, das die Sprache beim Wort nimmt und ihrem Mitteilungscharakter nicht blind oder naiv vertraut (…)

Die lesenswerte umfangreiche Besprechung finden Sie hier:
http://www.zeit.de/2009/43/L-B-Strauss?page=1


Stil zeigen!

Philipp Tinglers Stil zeigen! gibt provokante Benimm-Tips gegen gesellschaftliches Mittelmaß

Das Buch von Philipp Tingler ist ein Benimm-Führer der etwas anderen Art. Der Neu-Züricher schrieb süffisant. Bei der Lektüre ist einem nicht immer sofort klar: Meint er das jetzt ernst?

Der Ironie-Knigge ist eine subtile Mischung aus distanzierter Schilderung gesellschaftlicher Zustände verbunden mit Tips und Tricks wie man dem Schlimmsten entgehen kann. Und das Schlimmste sind nicht unbedingt eigene Benimm-Fehler. Die würden bei der deutschen Schickeria eh nicht auffallen. Wer Stil hat, sollte vielleicht darauf achten, bestimmten Promis am besten gar nicht zu begegnen…

Stil zeigen! ist als Ratgeber von sokratischer Ironie getragen. Der Stil-Ästhet behandelt Fragen, wie: Wann ist Lügen erlaubt? oder, die, wie man einen sozialen Kontakt am besten beendet. Am besten heißt nicht unbedingt, am schonendsten. So könne man Sabine Christiansen sagen: »Ich bin so froh, dass Sie endlich etwas zugenommen haben!« oder einem Party-Langweiler von der letzten Herpes-Infektion berichten.

Ein ideales Geschenk für den Gentleman, der schon alles hat.

http://www.keinundaber.ch/buecher_und_records/buecher/tingler_stil_zeigen/index.html

Philipp Tingler: Stil zeigen! Handbuch für Gesellschaft und Umgangsform. Mit Illustrationen von Daniel Müller. Kein & Aber, Zürich 2008, 208 Seiten, stilvoll gebunden, rotes Lesebändchen.

Dorian Gray Starttermin

Das Plakat zu der dritten Verfilmung von Das Bild des Dorian Gray

Nun ist der Starttermin für die Dorian Gray-Verfilmung von Oliver Parker bekannt geworden: 15. April 2010.

Regisseur Parker hat die Erzählung von Oscar Wilde modernisiert, – angeblich ohne ihr untreu zu werden. Wir werden sehen. Das Bildnis des Dorian Gray ist der erfolgreichste Roman der Weltliteratur überhaupt und das bekannteste Buch des irischen Dandys. Anspruch der Produzenten ist, eine ebenso furchteinflößende wie elegante Sternstunde des Kinos zu liefern.

Neben Ben Barnes (Die Chroniken von Narnia) als tragischer Titelheld sollen Colin Firth (Tatsächlich… Liebe), Ben Chaplin (Der schmale Grat), Rebecca Hall (Vicky Cristina Barcelona), Rachel Hurd-Wood (Das Parfum) und Fiona Shaw (Harry Potter) in weiteren Rollen glänzen.