Karl Lagerfeld bei Markus Lanz

Karl Lagerfeld wird von ZDF-Moderator Markus Lanz begrüßt als »deutscher Weltstar«

 

In der gestrigen Talksendung von Markus Lanz im ZDF war Karl Lagerfeld der einzige Gast. Das meiste hat der große deutsche Dandy in Paris schon dutzende Male von sich gegeben. Lanz hatte Mühe, Lagerfeld, den er als  »deutschen Weltstar« bezeichnete, Neues zu entlocken. Immerhin konnten die Zuschauer erfahren, dass die meisten Top-Models »Lesbierinnen« seien.

Ansonsten wollte Karl der Große auch für Lanz nicht seine Sonnenbrille absetzen oder Intimitäten aus seinem Liebesleben ausplaudern. Kurzweilig war’s dennoch.

Die längsten Teile der Sendung sind inzwischen bei youtube eingestellt.


NDR Kultur Sachbuchpreis – Harry Graf Kessler




Aktueller Veranstaltungshinweis:
Heute, 16. März 2011, 13.00 Uhr,
Leipziger Buchmesse


NDR Kultur Sachbuchpreis –
Tagebücher Harry Graf Kessler


Messe Leipzig | Präsentation | Gespräch

Herausgeber Roland S. Kamzelak stellt die „Tagebücher Harry Graf Kessler (1880-1937)“, im Gespräch mit Barbara Mirow, Leiterin NDR Kultur, und mit der Journalistin Maria Ebert vor.

Messegelände Leipzig
Lesebühne Glashalle
Stand 13

Harry Graf Kessler bei Klett-Cotta

The Iconic Lipstick – mit Kate Moss aber ohne John Galliano





Die Diskussion und Verschwörungstheorien dauern nun schon seit Tagen an. Es erreichten uns viele Anfragen. Im Internet wird dem Modehaus Dior unterstellt, den ehemaligen Director John Galliano nach seiner Feuerung aus dem Werbevideo rausgeschnitten zu haben.

Deshalb bei uns nun auch das Commercial mit Kate Moss, einer britischen Limousine aus den 1970ern und der Musik von Duran Duran. Schlecht gemacht ist’s nicht.
Aber John Galliano fehlt…

Avantgarde Photographinnen

Marianne Breslauer, Angler an der Seine, 1929
© Fotostiftung Schweiz, Winterthur



 

Paris zur Zeit, als die Avantgarde ihren Namen noch verdiente: In den 1920er und 30er Jahren zog die europäische Kulturmetropole Maler, Schriftsteller und Lebenskünstler magisch an. Picasso und Man Ray sind heute Ästhetik-Ikonen, die man mit der Entstehung von Surrealismus und französischem Dadaismus verbindet.

Doch waren es nicht nur Männer, die nach Paris kamen, um hier künstlerisch zu wirken. Die Photographie war das aufkommende Medium, das gerade vielen Frauen ihren Lebenswunsch von Selbstbestimmtheit verwirklichen half. Eine Anlaufstelle dabei war das Atelier von Man Ray, der als Photograph bereits einen Namen hatte.

 
Berenice Abbott, Ilse Bing, Marianne Breslauer, Claude Cahun, Gisèle Freund, Florence Henri, Germaine Krull, Dora Maar, Lee Miller und Ré Soupault waren die ambitionierten jungen Photographinnen, die sich zügig wieder aus dem Schatten des großen Meisters entfernten. Unda Hörner widmet ihnen nun ein Buch, das einen weiblichen Blick auf das Paris dieser kulturellen Hochzeit vermittelt. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin.


Ré Soupault, Chez Rosalie, Rue Campagne-Première, 1935
© VG Bild-Kunst, Bonn 2010

 




Unda Hörner
Scharfsichtige Frauen

Fotografinnen der 20er und 30er Jahre in Paris
144 Seiten, zahlreiche, zum Teil farbige Abbildungen,gebunden mit Schutzumschlag, € [D] 25.– /sFr 43.80.


Charles Baudelaire – Die künstlichen Paradiese – Hörbuchtrailer

Trailer zum gerade erschienenen Hörbuch.



Gesprochen von Alexander Fehling, Jeanne Moreau und Jule Böwe.

DANDY-CLUB Empfehlung!

Chanel Herbst/ Winter 2011/ 12



www.chanel.com


Traummänner – in den Deichtorhallen

Daniel Riera
From the series City Suites, New York, 2009. © Daniel Riera




TRAUMMÄNNER – 50 STARFOTOGRAFEN ZEIGEN IHRE VISION VOM IDEAL heißt eine Ausstellung, die am heutigen 10. März 2011 im Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen eröffnet.

Die Deichtorhallen machen sich auf die Suche nach dem Mann im 21. Jahrhundert. 50 Photographen, die heute das Idealbild des Mannes in den Medien prägen, wurden angefragt, Ihre Sicht des Männlichkeitsideals beizusteuern.

Die Hamburger Deichtorhallen schreiben in Ihrer Pressemeldung:
»Frei von den Zwängen der Auftraggeber wählten die Künstler das für sie perfekte Bild aus. Der Blick auf den Mann des 21. Jahrhunderts ist elegant, persönlich, poetisch, sexy, ironisch, eigenwillig und viril. Er zeigt Männer aus verschiedenen Blickwinkeln, stark, schwach, sexy – moderne Männer, die mehr als die gesellschaftliche Idealvorstellung spiegeln, die etwas von der Substanz ihres Wesens aufscheinen lassen.«

Die Ausstellung umfasst 100 Werke. Davon mehrere männliche Ikonen gleich mehrmals:
dreimal Vincent Cassel, je zweimal George Clooney, Brad Pitt, Jonathan Rhys Meyers, Viggo Mortensen, Matt Dillon und John Malkovich. Die Photographien lassen den Betrachter die Frage stellen, was es denn nun eigentlich ist, das den Charme, den Reiz dieser Gentlemen ausmacht. Denn viele wollen so sein wie sie…


Jake Chessum
Sir Ian McKellen, Vancouver, 2002. © Jake Chessum



Sheryl Nields
Josh Brolin, Los Angeles, 2008. © Sheryl Nields



Nathaniel Goldberg
Untitled, 2007 © Nathaniel Goldberg


TRAUMMÄNNER
noch bis 22. Mai 2011

Megan Fox für Armani 2011


Der Werbefilm von Georgio Armani für die Wäsche Frühjahr/ Sommer 2011 mit Megan Fox

Lyonel Feininger Photographien

Lyonel Feininger
Ohne Titel (Bäume und Straßenlaterne bei Nacht, Burgkühnauer Allee, Dessau), 1928
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011




Lyonel Feininger (1871-1956) gilt heute als einer der vielseitigsten Künstler der Moderne in Deutschland. Bisher bekannt waren seine figurativ-kubistischen Bilder, seine Karikaturen, Comics, Holzschnitte und Zeichnungen. Nun wird der deutsch-amerikanische Künstler auch als bedeutender Photograph entdeckt.

Die Ausstellung Lyonel Feininger. Fotografien 1928-1939 ist noch bis zum 15. Mai 2011 zu sehen im Berliner Kupferstichkabinett. Anschließend zeigt sie die Münchner Pinakothek der Moderne und von Ende Oktober an das Paul Getty Museum in Los Angeles. Lyonel Feiningers Eltern waren Musiker. Er wurde in New York geboren. Nachdem er mit seinen Eltern 1887 nach Hamburg gezogen war, begann er zu zeichnen. Viele Jahre lebte er von seinen Karikaturen, bis er mit seiner zweiten Frau 1906 nach Paris zog. Hier begann er, Gemälde herzustellen. 1908 zog das Paar nach Berlin. Feininger wurde 1919 von Walter Gropius als erster ‚Bauhaus-Meister‘ nach Weimar berufen. Bis 1925 leitete er die Druckwerkstätten. 1921 erschien eine Mappe mit Linolschnitten von Feininger als seine erste Bauhaus-Veröffentlichung. 1924 gründete er zusammen mit Paul Klee, Wassily Kandinsky und Alexej von Jawlensky die Ausstellungsgemeinschaft ‚Die Blaue Vier‘. 1937 flohen Feiningers nach New York. In Deutschland galt sein Werk als ‚Entartete Kunst‘.


Lyonel Feininger
Schönheitstrunkene, 1932
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011




Feiningers Hinwendung zur Photographie Ende der 1920er Jahre war wohl seiner stetigen Suche nach neuen Inspirationen und Ausdrucksformen geschuldet. Auch wenn Feininger das Malen nicht aufgab, so war er doch zu dieser Zeit an eine Stagnation gekommen. Den transparenten,  prismatischen Stil hatte er voll entwickelt. Das Experimentieren mit dem neuen Medium konnte ihm schöpferische Impulse geben.

Emblematisch intensiv sind Feiningers Nacht-Aufnahmen. Das sich in den Pfützen spiegelnde Licht der neu aufgekommenen Laternen versinnbildlicht die permanente technische Revolution im modernen Zeitalter. Dieses Pfützenlicht erinnert unwillkürlich an die Sehnsucht Walter Benjamins nach den Gaslaternen nach der Einführung des kalten elektrischen Lichts. Vielleicht sind Feiningers Photos so bedeutend geworden, weil er sie niemals verkauft oder weitergegeben hat. Er hat sie rein für sich gemacht und lehnte die Photographie als Kunstform anfänglich gar vehement ab.

Die bedeutende Ausstellung präsentiert 76 Vintage-Prints, von denen viele noch nie zu sehen waren. Sie ist ein Resultat des großen Projekts der Katalogisierung und Digitalisierung von etwa 18.000 Negativen und Dias, die sich im Feininger-Archiv befinden. Das Katalog-Buch zur Ausstellung dokumentiert sämtliche ausgestellten Photographien auf 150-Gramm-Papier. Laura Muir schreibt in ihrem werkbiographischen Essay, die Kamera habe Feininger einen Weg eröffnet, künstlerisch voranzukommen. »Er übernahm die frappierenden experimentellen Techniken, die Moholy propagiert hatte, ohne dabei die eigene Vision und sein künstlerisches Anliegen aus dem Auge zu verlieren. Auf diese Weise schuf er ein innovatives Œuvre, das raffiniert und modern, aber auch rätselhaft, expressiv und zutiefst persönlich ist.«


Lyonel Feininger
Ohne Titel
(Second Avenue El, aus dem Fenster der East 22nd Street Nr. 235 betrachtet, New York), 1939
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011




Lyonel Feininger. Fotografien 1928-1939.
Kupferstichkabinett Berlin. Noch bis zum 15. Mai 2011
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Katalog zur Ausstellung:
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2011, Text von Laura Muir, 152 Seiten, gebunden, Euro 29,80.

DANDY-CLUB-Empfehlung!




Tom Wolfe zum Achtzigsten

Ein Interview-Ausschnitt mit Tom Wolfe zu der Frage, ob das 21. Jahrhundert auch ein US-amerikanisches wird



Der US-amerikanische Schriftsteller Tom Wolfe wird am heutigen 2. März 2011 achtzig Jahre alt. Seit fünf Jahrzehnten ist der weiße Maßanzug sein Markenzeichen. Er trägt nichts anderes.

Tom Wolfe ist einer der wenigen authentischen Dandys heute. Er ist Patriot, dabei nicht unkritisch. Er begibt sich gern in die New Yorker upper class, um sich dann in süffisanten Texten über sie lustig zu machen. Tom Wolfe legt gesteigerten Wert auf eine gepflegte Konversation und hat für einen US-Amerikaner einen eher unüblichen Wortschatz, der very british ist, manchmal auch ans 19. Jahrhundert erinnert.

Sein Dandytum zeigt sich nicht nur in der Kleidung, sondern auch in seiner Wahrhaftigkeit und in seiner – charmanten – Revolte. Er schuf den Stil des New Journalism, ein Reportagestil, der den Journalismus und Jahrzehnte später auch die Literatur veränderte. Das Subjektive und das im Augenblick Wahrgenommene waren tragende Elemente dieses Reportagestils.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sieht in Tom Wolfe einen amerikanischen Nietsche: Nietzsche ist heute Amerikaner.






Siehe auch: Weißer Maßanzug