Svato Verlag: Charles Baudelaire

Charles Baudelaire, Kleine Gedichte in Prosa

 



Der kleine und feine Hamburger Svato Verlag hat 1993 ein bibliophiles Baudelaire-Buch herausgebracht, von dem noch Exemplare erhältlich sind: Kleine Gedichte in Prosa.

Eine Auswahl. Mit elf Farblinolschnitten, 56 Seiten, Format 31 x 22 Zentimeter.

Leider ist die Vorzugsausgabe inzwischen vergriffen. Sie ist in Leder gebunden. Die Normalausgabe ist nicht weniger sammelwürdig: Alle Exemplare sind arabisch nummeriert und auf 180 Gramm RT-Leipzig Werkdruckbütten gedruckt. Sie hat einen dunkelgrünen Pappeinband mit Prägung und ist im Pappschuber. Preis: 240 Euro.

Gesondert erschien eine Mappe mit allen Graphiken des Buches und einer Originalzeichnung von S. Z. Auflage zwölf im Blatt signierte und nummerierte Exemplare, auf 250 Gramm Büttenkarton gedruckt. Blattformat 44 x 31 cm. In einer Mappe. Preis: 300 Euro.

Svato Zapletal ist einer der letzten Hamburger Buchkünstler, die dieses bedeutende Handwerk am Leben erhalten.


Svato Verlag





Karl Lagerfeld interviewt Carine Roitfeld

Carine Roitfeld photographiert von Karl Lagerfeld
© Karl Lagerfeld 2011

 




Karl Lagerfeld nimmt einmal mehr eine neue Rolle ein: Diesmal wechselt er vom Interviewten auf die Seite des Fragenden. Die Interviewte ist Carine Roitfeld, Ex-Chefin der französischen Vogue.

Seit ihrem Weggang von der Modezeitschrift  hat Carine Roitfeld die aktuelle Kampagne von Chanel zusammen mit Karl Lagerfeld gestylt – und das gleiche auch bei Jean-Paul Gaultier getan.

Es ist eines der Gespräche, wie Karl Lagerfeld sie zu mögen scheint: Abseits des Mainstreams und durchaus avantgardistisch-kreativ. Geht es doch nicht nur um Photographie und Mode sondern auch um das Verhältnis der Kunst zur Pornographie und anderes Zeitgemäße. Ein Gespräch, das Spaß macht. Es hat Beat und flacht nicht ab.

Und natürlich hat Karl Lagerfeld als i-Tüpfelchen Carine Roitfeld noch gleich photographisch in Szene gesetzt.

Hier der Anfang des sehr lesenswerten Gesprächs:

KARL LAGERFELD: How far can you take an image?

CARINE ROITFELD: I think that when you’re taking pictures with my principles, you can try anything. Dare to do a lot of things—dare with sexuality, dare to break taboos as long as it remains photogenic. As long as I find an elegance and beauty in it, I am not afraid to tackle anything.

LAGERFELD: I think it was Marlow who said, „There is no beauty without some strangeness in the proportions.“

ROITFELD: Exactly. I think that something needs to be weird in order to have a real beauty. Beauty can be quite boring, especially if you’re talking about beauty that doesn’t last. And what lasts is exactly the thing that maybe wasn’t pretty at first—it comes over time to be beautiful or interesting or exciting—



 

Die Ex-Chefin der französischen Vogue à la Luisa Casati
© Karl Lagerfeld 2011

 




Das gesamte Interview ist auf der Seite vom Interview Magazine.

Blogwatch: Auf dem Dao-Weg


Das Blog  ‚Auf dem Dao-Weg‘ von Ralph Buttler

 

Das Blog ‚Auf dem Dao-Weg‘ von Ralph Buttler bringt ein Zitat von Charles Baudelaire, das auch unseren Kontext berührt:

„Es liegt ein gewisser Ruhm darin, nicht verstanden zu werden“.


http://daoweg.wordpress.com/tag/charles-baudelaire/

Coco Chanel – Happy Birthday!

Coco Chanel wird 1970 im französischen Fernsehen interviewt

 

Zum heutigen Geburtstag erinnern wir an Coco Chanel (1883-1971) mit einem Interview von 1970 aus dem französsichen Fernsehen. – Viel wird über die grande dame der Mode gesprochen und geschrieben, hier kann man sich selbst ein Bild von ihr machen.

 




Helmut Berger bei Harald Schmidt

Helmut Berger bringt Harald Schmidt zur Verzweiflung

 

 

Der österreichische Schauspieler Helmut Berger, eine Kultfigur der Nonkonformität, bringt Harald Schmidt mehrmals aus dem Konzept. Sehenswert!




Helmut Berger als Dorian Grey

Helmut Berger als Dorian Grey

 

Unseres Wissens gibt es diese legendäre italienische Verfilmung von Oscar Wildes ‚Dorian Grey‘ von 1970 mit Helmut Berger bislang leider nur als Video. Eine brauchbare DVD harrt des Dandys Geduld…

MUST SEE!



Hier ist ein kultiger Ausschnitt:

Steve McQueen – Zigarrettenwerbung 1950er Jahre

John Player Special – Kinowerbung 1970-er Jahre




Mit diesem Werbefilm bewarb die Cigaretten-Marke John Player Special‘ ihre Zigarrette in den 1970-er Jahren im Kino.

Das Beste von Benn

Die gesammelten Werke von Gottfried Benn in neuer Paperback-Ausgabe

 

Durs Grünbein stellt in seinem fulminanten Vorwort zu »Statische Gedichte« von Gottfried Benn die verschiedenen Seiten des bedeutenden Lyrikers gegenüber: Einerseits dieses für Außenstehende/ Nachgeborene kaum nachvollziehbare Anbiedern an die Nazis. Und damit ein Einsmachen mit dumpfem Geltungswillen, Minderwertigkeitskomplexen und der Freiheit von künstlerischem Empfinden. Benn sind seine Reden gegen die Emigranten niemals verziehen worden.

Dem gegenüber stellt der Gegenwartsschriftsteller Grünbein ein Zitat Benns, in dem dieser beweist, dass ihn seine Wahrnehmung nicht verlassen hat:
»Ein Volk in der Masse ohne bestimmte Form des Geschmacks, im ganzen unberührt von der moralischen und ästhetischen Verfeinerung benachbarter Kulturländer … läßt eine antisemitische Bewegung hoch, die ihm seine niedrigsten Ideale phraseologisch vorzaubert, nämlich Kleinbausiedlungen, darin subventionierten, durch Steuergesetze vergünstigten Geschlechtsverkehr; in der Küche selbstgezogenes Rapsöl, selbstbebrüteten Eierkuchen, Eigengraupen; am Leibe Heimatkurkeln, Gauflanell und als Kunst und Innenleben funkisch gegröhlte Sturmbannlieder.«

Wie zerrissen muss dieser genialische Gedichte-Schöpfer gewesen sein?

Durs Grünbeins wertvolles Vorwort ist in einem von insgesamt fünf Bänden, die der Klett Cotta Verlag aus Anlass des 125. Geburtstages seines großen Autoren herausgebracht hat. Es ist eine preiswerte Taschenbuchausgabe; alle Bände zusammen kosten 35 Euro. Leider sind sie nur durch eine empfindliche Binde miteinander verbunden. Ein kleiner Schuber wäre praktischer und schöner anzusehen. Alle Bände sind auch einzeln erhältlich.

Der erste Band heißt »Trunkene Flut« und enthält eine repräsentative Auswahl der früheren Gedichte Benns.
Die trunkenen Fluten enden
als Fremdes, nicht dein, nicht mein,
sie lassen dir nichts in Händen
als der Bilder schweigendes Sein.

Schön wäre gewesen, diesen Gedichten zumindest das Jahr ihrer Entstehung hinzuzufügen. »Probleme der Lyrik« beinhaltet späte Reden und Vorträge. Hier ist das Fehlen der Jahresangaben noch schmerzlicher, würden sie doch dem Verständnis für Benn-Anfänger dienen. Hervorzuheben ist das süffisante Vorwort von Gerhard Falkner. Benn sei ein Wunder, ruft er in seinem launigen Vorwort heraus: Die Bennschen Gedichte seien »trance- und traumgefleckt, braun wie Laub, golden mit Gischt übersprüht und scharf wie Tellerminen«. Zum Zeitpunkt ihres Entstehens – und noch heute! – seien die Verse völlig neuartig und einzigartig. Sie reichten »mit ihren Wurzeln hinab zu den klassischen Hainen und bukolischen Herden , den (alten) Göttern, Hetären, Huren und Hohepriestern. Sie sind durchdrungen vom mächtigen Stamm der abendländischen Kultur, Idealität und Transzendenz und verästeln sich nach oben in die feinsten Regungen, die Idiosynkrasien des Zeitgeistes.«

»Statische Gedichte« enthält Gedichte, deren Entstehungszeit Benn zwischen 1937 und 1947 angab, – was nicht in jedem Fall ganz korrekt ist. Hierin findet sich auch das Stück von Durs Grünbein. Ein weiterer Band umfasst drei Prosastücke, darunter die Berliner Novelle, die dem Band seinen Namen gibt. Das wiederum lesenswerte Vorwort ist vom Benn-Kenner Uwe Tellkamp.

Das Bücherpaket schließt mit Benns Doppelleben, dem Versuch des verbrannten Schriftstellers, seine Leben, seine Biographie zu erläutern und zu rechtfertigen. Ulrike Draesner schreibt in ihrem Vorwort: »Doppelleben ist ein großer Remix, Dichtung und Wahrheit, Klarheit und Nebelwurf. Oft genug entpuppt sich, was man für Licht hielt, als kleine Falle.«

Gottfried Benn bei Klett-Cotta

Das Unsühnbare von Charles Baudelaire




Neu auf Youtube: Karl Graumaus/ Karl Gstöttenmayer rezitiert DAS UNSÜNBARE von Charles Baudelaire.