Jan. 27
Alexandra Vogt
Alexandra Vogt, ohne Titel
Lambdaprint, 2006, 60 x 40 cm
© Alexandra Vogt/ VG Bild-Kunst Bonn
courtesy AUTOCENTER
»Erlösung vom Denken überhaupt«, antwortet Alexandra Vogt auf die Interview-Frage, ob sie Erlösungskunst mache. Die 1970 geborene Künstlerin nutzt Malerei, Photographie und Zeichnung als Medien, als Transportmittel für Infragestellungen, Zerstörungen, um neue Blickmöglichkeiten zuzulassen. Die Kompositionen zwischen Inszenierung und Dokumentation lassen unseren konditionierten Blick unerfüllt. Der Betrachter gerät an seine ureigensten Fragen. Ungewollt.
Im Zentrum ihres Werkes scheint das Pferd zu stehen. Dieses mythologische Tier, das den Menschen seit Jahrtausenden begleitet. Von der Landwirtschaft bis zum Krieg. Alexandra Vogt arbeitet mit den Tieren in ihrem Atelier, dem ehemaligen Milchwerk St. Mang in Kammlach im Unterallgäu. Die Photos zeigen häufig Mädchen, nicht mehr Kinder, aber noch nicht Frauen, in einer eigenwilligen Intimität mit dem Pferd. Das Mädchen ist oft nur spärlich bekleidet, häufig mit Nachthemd oder Unterwäsche. Manchmal trägt dafür das Pferd Teile der Kleidung. Die Aufnahmen besitzen eine sexuelle Aufladung. Dabei sind sie nicht geschönt; Pickel werden nicht retuschiert. Es ist nicht nur Adoleszenz, von der so häufig geschrieben wird, wenn die Arbeit von Alexandra Vogt beschrieben werden soll. Die Künstlerin selbst sieht ihre Tätigkeit auch als eine Art von »Research«. Alexandra Vogt: »Irgendwie betreibe ich ja auch eine Art Heimatpflege.«
Ab dem 27. Januar 2012 präsentiert der Berliner art space Autocenter eine Einzelausstellung der Künstlerin, deren Schaffen vielleicht mit einem erweiterten Installationsbegriff bezeichnet werden kann. Bei ihren verschiedenen Werkgruppen setzt Alexandra Vogt Schichtungen, Bearbeitungen ein. Das Unfertige existiert bei ihr nicht. Besonders intensiv wirken die Zeichnungen, die mittels nur weniger Striche eine asketische Intensität von ungeheurem Ausmaß erhalten.
Das gerade erschienene Katalogbuch wäre nicht von einem der drei besten deutschen Kunstbuch-Verlage, wenn es nicht in hervorragender Weise eine Annäherung an das Schaffen der deutschen Künstlerin erlaubte. In großzügiger Gestaltung werden die Werkgruppen präsentiert. Einen Einstieg ins Verständnis bietet das Gespräch, das Erwin Wurm und Claudia Fischer mit der Künstlerin geführt haben und aus dem wir oben zitierten. Weitere Texte von Elisabeth von Samsonow, Berthold Reiss, Annette Scholl, Veit Loers und anderen untersuchen Aspekte des provokativen Schaffens. Der opulente Bildband ist aufgrund seiner herausragenden Gesamt-Gestaltung Buch-Preis verdächtig!
Alexandra Vogt, deutsch/ englisch, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2011, 280 Seiten, 188 farbige Abbildungen, gebunden, Euro 39,80.
Alexandra Vogt, ohne Titel
Lambdaprint, 2002, 170 x 170 cm
© Alexandra Vogt/ VG Bild-Kunst Bonn
courtesy AUTOCENTER
Alexandra Vogt, ohne Titel
Mixed Media, 2011, 30 x 22 cm
© Alexandra Vogt/ VG Bild-Kunst Bonn
courtesy AUTOCENTER
Alexandra Vogt 27.01.2012-11.02.2012
Autocenter
Joep van Liefland und Maik Schierloh
opening hours: Thu-Sat 4 – 6 p.m.
Eldenaer Strasse 34 a
10247 Berlin
via James-Hobrecht-Str.
above the supermarket
Jan. 26
Karl Lagerfeld Exclusive Online Launch
Karl Lagerfeld – The New Mix
Karl Lagerfeld – Exclusive Online Launch
Jan. 25
Raymond Cauchetier in Paris
Raymond Cauchetier. Jean-Paul Belmondo et Jean Seberg. Paris, 1959
© Polka Galerie
Die Pariser Polka Galerie präsentiert noch bis zum 3. März 2012 eine Doppel-Ausstellung der beiden Photographen Raymond Cauchetier und Alexander Gronsky.
Raymond Cauchetier, geboren 1920 Paris, ist ein bedeutender Photograph der französischen Nouvelle Vague. Er war zuvor Photo-Reporter während des Indochina-Krieges. Am Ende des Krieges blieb Raymond Cauchetier in Kambodscha und traf Marcel Camus, der ihn zu den Dreharbeiten zu seinem Film einlud. Diese eher zufällige Begegnung war der Beginn von Cauchetiers Karriere als Set Photograph.
In einem Zeitraum von über 10 Jahren arbeitete Raymond Cauchetier mit der größten Filmemachern der Nouvelle Vague: Melville, Truffaud, Godard, Chabrol und Tavernier. Viele seiner Bilder sind seit Jahrzehnten Ikonographien der Photographie-Geschichte und des Kinos.
Das oben gezeigte Bild ist so ein Meilenstein der Photographie-Geschichte: Raymond Cauchetier erinnert sich: »Was bei Filmen funktioniert, muss bei Photos noch lange nicht gehen.« So lies er den Gang von Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg die Champs-Elysées entlang während der Dreharbeiten zu A bout de souffle noch einmal fürs Photo nachstellen. Und es ist diese berühmte Aufnahme, die seitdem das Emblem des Films Außer Atem (deutscher Titel) ist, das gar nicht aus dem Film stammt, sondern nachgestellt ist.
Die Polka Galerie zeigt zum ersten Mal die Photographien von Raymond Cauchetier in Frankreich. Neben diesen berühmten Bildern präsentiert die Galerie weitere Werke aus Indochina, Saigon und Angkor.
Raymond Cauchetier. Jeanne Moreau, Oskar Werner et Henri Serre. Charenton-le-Pont, 1961
© Polka Galerie
Raymond Cauchetier | Movie set reporter
Alexander Gronsky | Mountains & Waters
January 25 – March 3, 2012
Opening: January 21, 2012, 11 am
12 rue Saint Gilles, 75003 Paris
+33 (0)1 71 20 54 97
contact@polkagalerie.com
www.polkagalerie.com
Opening hours: Tue-Sat 11 am – 7.30 pm
Jan. 24
Chanel Haute Couture Spring Summer 2012
Karl Lagerfeld präsentierte die Chanel Haute Couture für Frühling/ Sommer 2012 in einem Passagier-Flugzeug.
Jan. 24
Friedrich II. König von Preußen – 300. Geburtstag
Friedrich II., König von Preußen (1712-1786)
Gemälde von Anton Graff
Der DANDY-CLUB erinnert zum 300. Geburtstag an Friedrich II, König von Preußen und Kurfürst von Brandenburg: mutiger Feldherr, Philosoph, Komponist, Musiker, Liberaler &C. &C.
Ein kurzes, unterhaltsames Portrait auf Deutsche Welle TV:
Und hier noch ein Konzert von des Königs Sinfonie D-Dur Allegro aus der Orangerie des Schlosses Chatlottenburg:
Jan. 23
Luisa Casati – Happy Birthday!
Adolphe de Meyer, Luisa Casati
Der DANDY-CLUB erinnert an die grandiose Marchesa Luisa Casati, die grenzenlose Provokateurin, phantasievolle Unterhalterin, verschwenderische Gastgeberin, Exhibitionistin, femme fatale…
Sie wurde am 23. Januar 1881 in Mailand geboren und starb verarmt am 1. Juni 1957 in London.
Mehr über die Marchesa gibt’s hier: Luisa Casati
Wir bringen aus Anlass ihres heutigen Geburtstages einen kurzen italienieschen Film auf Enlisch über die Casati:
Jan. 22
Lord Byron
Der DANDY-CLUB erinnert an Lord Byron (22. Januar 1788 in London, † 19. April 1824 in Messolongi, Griechenland), den ungestümen englischen Aristokraten, Gesellschaftslöwen, der gleichzeitig von der Heuchelei in der englischen Society angewidert war – und lieber am griechischen Freiheitskampf teilnahm…
So starb er auch nicht alt, senil und verarmt wie so viele andere Dandys, sondern früh als Held.
Auf dem britischen History Channel lief 2004 eine ausführliche Biographie:
Jan. 21
Karl – Launch am 25. Januar 2012
Die preiswerte Linie ‚Karl‘ von Karl Lagerfeld wird am 25. Januar 2012 weltweit vorgestellt
‚Karl‘, die preiswerte Marke von Karl Lagerfeld wird weltweit in der nächsten Woche vorgestellt: In den wichtigsten Metropolen wird das Label gleichzeitig um 16.30 Uhr erstmals präsentiert. Es eröffnen Shops in Berlin, Paris, New York, London und Sydney.
Berlin:
Taubenstraße 14
16.30 Uhr.