Der neue Roman von Szczepan Twardoch erscheint bei Rowohlt Berlin Szczepan Twardoch: KälteRoman aus dem Polnischen von Olaf KühlRowohlt Berlin, 432 Seiten, 26,- €.Erscheinungstermin: 16.04.2024 Der Schriftsteller Szczepan erhält auf einem Boot von einer alten …
Robert Lebeck – Hierzulande192 Seiten mit 170 großformatigen Schwarz-Weiß-AbbildungenGebunden, Steidl-Verlag 2023, 35 €. Robert Lebeck (1929 – 2014) war einer der bedeutendsten Photo-Reporter der Bundesrepublik Deutschland. Seine Aufnahmen von Willy Brandt, Konrad Adenauer oder Alfred …
Juergen Teller/Dovile Drizyte: Auguri288 Seiten, 274 Abbildungen in FarbeSteidl Verlag 2022, 38 €. »Ich gehe nicht zu Hochzeiten« antwortete Karl Lagerfeld einmal auf die Frage eines Reporters. Und weiter: »Ich komme zur Scheidung!« Damit machte …
The Rebel’s Wardrobe trägt den unschuldigen Untertitel The Untold Story of Menswears’s Renegade Past. Dabei ist der großformatige Bildband nichts weniger als ein Handbuch zu den ikonischen Essentials in des Mannes Kleiderschrank. Welcher Mann hat …
Simon Strauß: Zu zweit. NovelleTropen Verlag, 1. Auflage 2023, 160 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag, 22 €. Ich bin nie ehrgeizig gewesen, aber es war dennoch ein unerfreuliches Gefühl, nichts, aber auch gar nichts auf dem …
Der britische Schriftsteller und Journalist G. K. Chesterton ist in Deutschland – wenn überhaupt –bekannt als Autor der Kriminalromane mit dem Protagonisten Father Brown. Dabei verstand sich der streitbare Autor vor allem als Journalist und …
Secaucus ist ein gottverlassener Ort im US-Bundesstaat New Jersey. Im Jahr 1900 von Einwanderern gegründet, scheint dies unwirkliche Fleckchen Erde im Nordosten der USA, obwohl gar nicht so weit von der Metropole New York City …
Marcel Proust (1871-1922). Schöpfer der Recherche Aus Anlass des 100. Todestages von Marcel Proust hier zehn Gründe, warum jeder halbwegs intelligente Mensch Prousts Hauptwerk, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (À la recherche du …
Heute, am 18. November 2022 jährt sich der Tod von Maecel Proust zum 100. Mal. Proust gilt mit seinem etwa 4.200 Seiten umfassenden Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (À la recherche du …
Alexander Puschkin (Puškin), Rosemarie Tietze (Hg.):Puschkin in Quarantäne113 Seiten, Broschur mit Schutzumschlag.Friedenauer Presse 2022, 22 Euro. Das Jahr 1830 war für Alexander Puschkin ein außergewöhnliches: Seine Angebetete gibt ihm endlich das Jawort, die Cholera zwingt …
Stop – mein Konto! rufen die renomierten Schweizer Monatshefte
Die neueste Ausgabe der Schweizer Monatshefte könnte für manchen Deutschen eine hilfreiche Lektüre sein. Er würde vielleicht mehr verstehen von der Mentalität der Schweizer. Für andere Nationen ist es eben nicht selbstverständlich, permanent auf weitere Grund- und Freiheitsrechte zu verzichten.
Es sind nicht nur schweizer Autoren, die sich freiheitliches Denken bewahren. Auch bekannte Deutsche, wie Gerd Habermann, zur Zeit Honorarprofessor in Potsdam, sehen den Regelungs- und Überwachungsstaat kritisch: Handelt der deutsche Sttat legitim?, wenn er Daten von vermeintlichen Steuerflüchtlingen kauft, lautet die spannende Frage seines Artikels.
Die Herausgeber des sich selbst finanzierenden traditionsreichen Magazins, Suzann-Viola Renninger und René Scheu, widmen den Schwerpunkt dieser Ausgabe dem Bankgeheimnis. „Was geschieht, wenn der Staat keine Grenzen mehr kennt, lässt sich in Deutschland beobachten“, schreiben sie im Editirial.
Ernst Jünger im Gegenlicht. Cover des intelligenten Sammelbandes
Ernst Jünger wäre heute 115 Jahre alt geworden. Der deutsche Jahrhundert-Schriftsteller wurde am 29. März 1895 in Heidelberg geboren und starb am 17. Februar 1998 in Riedlingen.
Ist ee ein Zufall, dass der Ur-Dandy George Bryan (‚Beau‘) Brummell am 29. März 1840 gestorben ist?
Der DANDY-CLUB rezensiert zum Geburtstag des ‚Dandy im Forsthaus‘ (Nikolaus Sombart) ein Buch, das mittlerweile anderthalb Jahre auf dem Markt ist – aber beachtenswert bleibt:
Alexander Pschera (Hg.): Bunter Staub. Ernst Jünger im Gegenlicht. Matthes & Seitz Berlin Verlag 2008, 345 S., Euro 19,80.
Alexander Pschera versammelt etwa 30 Autoren um essentielle Begriffe Jüngers wie Abenteuer, Inneres Erlebnis, Waldgang, Verlorener Posten, Rausch, Autorschaft und Schmerz. Neben bereits bekannteren Rezipienten finden sich einige der jüngeren Generation. Sie sorgt für nichts weniger als einen freieren Blick auf das Dandyistische an Jünger. Ein furioses Buch!
ERNST JÜNGERS IRONIE liegt darin, sich in der Bundesrepublik mit politischen Äußerungen zurückgehalten und dennoch für hitzige Debatten den Anlass geliefert zu haben. Seit Gründung des westdeutschen Staates galt er als irgendwie »umstritten«. Befürworter verliehen ihm Preise und holten den Dandy damit kurzfristig aus seinem Forsthaus, tief im Süden der Republik. Aber diese Preisverleihungen, meist von sogenannten Konservativen, hatten eine brüchige Wirkung. Jüngers Gegner schlugen auf Jünger ein und auf die Preisverleiher. Die Preisverleiher hatten nicht viel zu sagen. Sie hatten eigentlich gehofft, sich mit dem großen Doyen der deutschen Literatur schmücken zu können. Doch ihre Selbstverteidigung war nicht phantasievoll. Jünger war zu sehr Ästhet, um für sich selbst Wort zu ergreifen. Die sich anschließenden Debatten waren meist nicht niveauvoll und zeugten nur vom Zustand dieses Landes.
ERNST JÜNGERS HUNDERTSTER GEBURTSTAG markierte einen gewaltigen Einschnitt. Etwas hatte sich geändert. Zwar bestanden die alten Fronten bei den Medien immer noch. Aber selbst die großen Artikel im Spiegel oder im Stern waren nicht frei von einer gewissen Bewunderung, auch wenn sie es nicht zugeben konnten.
DIE NACHRUFE letztlich setzten diesen Weg konsequent fort. Kritik und Häme wichen nun noch stärker einer versuchsweise objektiven Biographie. Die Rezeption Jüngers hatte eine qualitative Veränderung erfahren. Wie beim Wetterwechsel auf einer Mittelmeerinsel, wollte man so recht seinen Augen nicht trauen. Aus Ernst Jünger war nun eine Statue geworden. Ja, es war die genialische Bronze-Büste von Serge Mangin, die die Öffentlichkeit an die Stelle von ihm selbst gesetzt hatte.
DARAN SCHULD waren nicht nur die Freunde von Jüngers Werk. Ist es doch klassische Macht-Taktik, seinen Gegner hochzuloben, um ihn aus der eigenen Umgebung los zu werden, so funktionierte das auch mit diesem Ausnahme-Deutschen. Ist Jünger erst in seinem Anderssein geheiligt, kann die Unibibliothek dessen Bücher getrost ins Magazin verlagern.
Alexander Pschera schuf ein verdienstvolles, ein kluges Buch, das den deutschen Schriftsteller-Dandy des 20. Jahrhunderts entstaubt, wieder entziffert, weiterdenkt. Der 1964 in Heidelberg geborene Pschera hatte eine grandiose Idee: Er bat etwa 30 Autoren, einen der essentiellen Begriffe Jüngers der Relektüre zu widmen und dann darüber zu schreiben. Zu den Beiträgern gehören Martin van Creveld, Günter Figal, László F. Földényi, Wolfram Malte Fues, Yuval Noah Havari, Sebastian Kleinschmidt, Ulrich Schacht, Heimo Schwilk und viele andere. Fast alle Texte sind für dieses Buch geschrieben worden. Entstanden sind vollkommen unterschiedliche Stücke. Unterschiedlich in Länge, Art der Auseinandersetzung und natürlich – Niveau. Sie drehen sich wie zirkulierende Gestirne um Jüngersche Begriffe wie Abenteuer, Inneres Erlebnis, Waldgang, Verlorener Posten, Rausch, Autorschaft, Schmerz und andere.
STETS EINFÜHLEND UND EINFÜHREND der kurze, jedem Begriff und Kapitel vorangestellte Text von Alexander Pschera. Der hat augenscheinlich seinen Jünger gelesen. In seiner fulminanten Einführung »Was bleibt« umreißt der Herausgeber seine Sichtweise auf Jünger und damit zugleich die Intention des Sammelbandes. Die Idee des Individuums hätte in Jünger ihren größten Befürworter und Kritiker zugleich gefunden. »Wer zerstört, indem er hinblickt, beginnt, an seinem Blick zu zweifeln. Jüngers großes Talent war weniger, den viel gerühmten scharfen Blick zu besitzen, als vielmehr, diesem Blick nicht zu trauen, ja, ihn zu fürchten«, konstatiert Pschera. Und weiter: »Daher durchdringen sich in seinen Tagebüchern Oberfläche und Subtext in einer Weise, die immer wieder an das Zufällige von Pop-Literatur erinnert. Doch Jüngers Tagebücher sind weit mehr als autobiografische Texte, die die Heilszeichen im Alltäglichen suchen und sich mit dem stillen Fluss des metaphysisch überhöhten und bestaunten Banalen begnügen.« Jüngers Tagebücher seien eher Fiktionen denn Diarien.
Ähnlich der »Annäherungen«, Jüngers furiosem Drogen- und Zeit-Essay, sind seine Tagebücher Projektionen des Ich in immer neue Spiegelungen. Jünger ist in seinem Leben immer wieder an die Grenzen gegangen. Er wollte austesten, wie es sich im Grenzbereich anfühlt, wann der Sensemann winkt und ob die Götter Lust am frivolen Spiel haben. In Jüngers Tagebüchern wimmelt es von Täuschungen und ironischen Schattenspielen. Jünger besaß die Fähigkeit, in verschiedene Kleider zu schlüpfen und so die Welt unterschiedlich wahrzunehmen. Auch dies ist das vivre masqué des Dandys.
Roland Barthes (12. November 1915 – 26. März 1980)
Heute vor 30 Jahren, am 26. März 1980 starb der Denker, Dilettant und Dandy der Literaturwissenschaft, Roland Barthes. Der DANDY-CLUB erinnert an diesen französischen Ausnahme-Wissenschaftler, der sich niemals an Disziplin-Grenzen hielt und dessen Vorlesung am Collège de France Kultstatus hatte.
Roland Barthes war bereits 63 Jahre alt, als er seinen Beschluss verkündete, ein »neues Leben« beginnen zu wollen. Anstatt wie bisher Vorlesungen über »Literatursemiologie« zu halten, wolle er einen Roman schreiben. Barthes bereitete sich gründlich vor: Er hielt eine Vorlesung über »Die Vorbereitung des Romans«. Diese unerschöpflich scheinende Quelle von Gedanken, Verweisen, Zusammenhängen erschien 2008 bei Suhrkamp als beinahe 600 Seiten starker Band der edition.
Entgegen landläufiger Meinung war Barthes‘ Weg an das Collège de France, an das er 1976 berufen worden war, keinesfalls einer engen Freundschaft mit dem großen Heiligen der Linken Michel Foucault, zu verdanken. Hervé Algalarrondo weiß in seinem nun in Deutsch erschienenen Buch »Der langsame Tod des Roland Barthes« vom Zerwürfnis der beiden zu berichten. Hintergrund sei eine Auseinandersetzung bei einer gemeinsamen Marokko-Reise gewesen, bei der sie sich wegen eines marokkanischen Strichjungen in die Haare gekriegt hätten. Nicht Foucault hätte von sich aus Barthes ans renommierte Collège geholt, vielmehr habe Barthes ihn darum gebeten. Algalarrondo ist Innenpolitik-Experte des Nouvel Observateur und trug dieses Buchprojekt über die letzten Jahre Barthes‘ 25 Jahre in seinem Herzen.
Barthes‘ Vorlesungen wurden rasch zu Publikumsmagneten. Eigens für ihn hatte man einen neuen Lehrstuhl geschaffen: Literatursemiologie. Nicht nur die Studenten lauschten zu hunderten mit offenen Mündern. In der linksintellektuellen Chickeria kam es nicht schlecht, wenn man am Sonnabend Nachmittag im Café sagte, man käme gerade von Barthes.
Tatsächlich liegt der Reiz von Barthes‘ Denken und Vorgehensweise darin, sich an keinerlei wissenschaftliche Gepflogenheiten zu halten. Sie dienten in der Regel sowieso nur zur Abgrenzung des Wissenschaftsturms und zur Pflege des eigenen Standesdünkels. Barthes thematisierte in seinen Überlegungen zur Verfertigung eines Romans alle möglichen Facetten und äußeren Gegebenheiten, die zur Entstehung eines Romans wichtig sind. Oder die sie hindern. Dies fiel ihm sicher nicht schwer, da er ein Vieldenker war. Algalarrondo lässt eine Reihe von Bekannten und Zeugen zu Wort kommen, die von der Gedankenversunkenheit und der Melancholie Barthes‘ bei verschiedensten Anlässen berichten. Dem Biographen selbst widerfuhr das Glück, Ende der 1970er Jahre bei einer Konzertpremiere von Serge Gainsbourg in einer Loge zwischen Louis Aragon und Roland Barthes sitzen zu können. Algalarrondo: »Der Dichter strahlte, der Meisterdenker brütete dumpf vor sich hin.«
Eine der wesentlichen Gründe für Barthes‘ Melancholie mag dessen Situation gewesen sein. Er lebte bis kurz vor seinem eigenen Tod mit seiner Mutter zusammen, hatte niemals einen eigenen Haushalt oder eine Beziehung für die Öffentlichkeit. Er führte eine Art von Doppelleben. Jeden Nachmittag wurde mit der Mutter und dem jüngeren Bruder, der auch in derselben Wohnung lebte, der Tee eingenommen. Dann duschte der Meisterdenker, legte sich Eau de Toilette an und ging um 17.00 Uhr zu seinen jungen homosexuellen Kumpanen. Viele von ihnen waren seine Schüler. Eine Art intellektueller und erotischer Kreis.
Aber Barthes‘ Doppelleben ging dabei viel weiter. Er war ein Dandy-Professor. So gab er stets vor, seine Vorlesung sei für ihn die tatsächliche Vorbereitung eines Romans. Er hat diesen nie geschrieben und wusste vermutlich selbst am besten, dass er dazu gar nicht in der Lage ist. Vielleicht hatte er das niemals wirklich vor. In der Vorlesung behandelte er immer wieder Marcel Proust. Barthes muss dessen literarische Detailexzesse nur allzu gut nachvollzogen haben können. Er selbst war voller Ideen, Gedanken, hatte Mühe zu sortieren. Er hatte in Gesprächen stets ein kleines Notizbüchlein dabei und hoffte, der Gesprächspartner würde ihm Anregungen, Ideen geben können, die er sogleich in sein umfangreiches Denkgebäude einbauen könne. All dies erinnert unwillkürlich an den von ihm so bewunderten Proust.
Die notizartigen Aufzeichnungen für seine letzte Vorlesung machte Barthes am 2. November 1979. Sie enden mit einem Gedanken von Friedrich Nietzsche. Hier die transkribierte Fassung, die mit Mitschriften von Anwesenden abgeglichen wurde aus »Die Vorbereitung des Romans«:
»Worauf ich warte, ist (ich habe es gesagt) ein Auslöser, eine Gelegenheit, eine Verwandlung: ein neues Hören der Dinge → Ich zitiere (wie stets ohne mich zu vergleichen, aber indem ich mich auf praktischer Ebene identifiziere) Nietzsche; Nietzsche hat den Zarathrustra im August 1881 entworfen; macht nach einem Spaziergang durch die Wälder am See von Silvaplana bei einem mächtigen Felsblock halt = Gedanke der ewigen Wiederkunft (…) → Zweifellos ist das NEUE WERK (neu in bezug auf sich selbst: das ist die Forderung an das ZU SCHAFFENDE WERK) erst dann möglich, zweifellos kann es erst dann wirklich beginnen, wenn ein alter Geschmack sich gewandelt hat, ein neuer Geschmack entsteht → Vielleicht also erwarte ich eine Transformation des HÖRENS (…)«
War das die Vorhersehung seines Todes? Als Roland Barthes am 26. März 1980 um 1.40 Uhr im Pariser Krankenhaus stirbt, hatte er alles gesagt.
Roland Barthes: Die Vorbereitung des Romans. Vorlesung am Collège de France 1978-1979 und 1979-1980. Hrsg. von Éric Marty, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008.
Hervé Algalarrondo: Der langsame Tod des Roland Barthes. Parthas Verlag, Berlin 2010.
Der US-amerikanische Schauspieler Steve McQueen wäre heute 80 Jahre alt geworden. Wie kaum ein anderer US-Filmstar verkörpert er Kälte, Ungerührtheit, gepaart mit einem starken Gerechtigkeitssinn, – und damit durchaus Dandyistisches. Er wurde geboren am 24. März 1930 in Beach Grove/ Indianapolis und starb am 7. November 1980 in Mexiko.
Steves Mutter war Alkoholikerin, und er wuchs auf der Farm eines Onkels auf. Seinen Vater lernte er nie kennen. Als Jugendlichen holte ihn die Mutter dann nach Indianapolis. Hier schloss er sich Jugendgangs an. Mit 14 Jahren wies man ihn in ein Heim für schwer erziehbare Jungen ein. Als er 17 war, verpflichtete er sich für drei Jahre bei der US-Marineinfanterie.
1952 begann Steve McQueen seine Schauspielausbildung in New York. Seine erste Filmrolle hatte er 1956 als Mitglied einer Jugendbande in zwei Szenen des Boxerfilms Eine Handvoll Dreck. Die Hauptrolle des Boxers Rocky Graziano spielte Paul Newman. Danach wirkte er mit an dem Kriegsfilm Wenn das Blut kocht, wo Steve neben Frank Sinatra und Gina Lollobrigid auftrat, und an dem Science-Fiction-FilmBlob – Schrecken ohne Namen und anderen Filmen mit Topbesetzung.
Neben der Fernsehserie Wanted: Dead or Alive (Der Kopfgeldjäger) wurde McQueen 1960 bekannt durch den Western Die glorreichen Sieben, einem Remake des Klassikers Die sieben Samurai. Er ist einer der sieben Abenteurer, die einem terrorisierten Dorf in Mexiko beistehen. Neben McQueen werden die anderen Revolverhelden dargestellt von Yul Brynner, James Coburn, Horst Buchholz, Robert Vaughn, Charles Bronson und Brad Dexter.
Seinen absoluten Durchbruch als Star erlebte er mit Cincinnati Kid, wo McQueen einen ehrgeizigen Pokerspieler darstellt.
Hier der Original-Trailer zu Cincinnati Kid:
Der Original-Trailer zu dem Poker-Drama Cincinnati Kid
In Thomas Crown ist nicht zu fassen spielt McQueen 1968 den reichen und scheinbar seriösen Geschäftsmann Thomas Crown, der aus Langeweile einen Bankraub einfädelt und anschließend ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Versicherungsdetektivin (Faye Dunaway) treibt.
Steve McQueen 1968 als ehrbarer Geschäftsmann Thomas Crown
1977 lernte er das 24 Jahre alte Foto-Modell Barbara Minty kennen, die seine dritte Eherau wurde.
Buchtitel
Steve McQueen-Filme zählen heute zu den Klassikern
Steve McQueen erkrnkte an Brustfellkrebs, vermutlich, weil er bei den Marines Asbest ausgesetzt gewesen war. Er starb in einer Klinik in Juárez im Alter von 50 Jahren nach einer Operation an einem Herzinfarkt. Er hatte die Bibel auf der Brust, die ihm wenige Tage zuvor Billy Graham geschenkt hatte.
Hier eine atemberaubende Verfolgungsjagd aus dem Fil Bullitt von 1968. Steve McQueen hat als passionierter Rennfahrer die meisten Einstellungen selbst gedreht. Nur für die gefährlichsten Szenen wurde ein Stuntman genommen:
Jean-Paul Gaultier hat für seine Hermès Kollektion die pure Dandy-Silhoutte entworfen: Schmaler, körperbetonter Schnitt, sexy-androgyn, viel Schwarz, klassische Konnotation mit Zylinder oder Hut. Wir freuen uns auf den kommenden Winter (aber jetzt erstmal auf den Frühling).
Wahre Spielfreude: Peter Rauch, Ursula Rosamaria Gottert und Gabriele Streichhahn
Oscar Wilde gilt heute als der größte Dandy des 19. Jahrhunderts. Die Ironie seines Lebens war, dass er der scheinheiligen Moral des viktorianischen England brüllend die Levithen las. Dennoch war er sehr erfolgreich. Gerade der upper class hielt er in seinen Theaterstücken brutal den Spiegel vor. Sie war begeistert: Stürmte in die Vorstellungen, applaudierte frenetisch, – ging nach Haus in ihre Stadtpalais und lebte so weiter wie bisher.
Wildes Erzählung Lord Arthur Savile’s Crime. A Study in Duty (Lord Arthurs Verbrechen. Eine Studie über die Pflicht) wurde zuerst 1887 in der Zeitschrift The Court and Society Revicw veröffentlicht. Der irische Schriftsteller macht sich lustig über den Snobismus des englischen Adels des Fin de siècle, der in derselben Nonchalance plaudern konnte über Morde wie über Mode.
Das Theater im Palais Unter den Linden bringt nun die Fassung von Hans Jaray auf die Bühne. Bei der Komödienfassung des 1990 verstorbenen Österreichers stehen der Aberglaube und dessen mögliche Folgen im Fokus: Während eines gesellschaftlichen Anlasses lässt sich Lord Savile die Hand lesen. Der russische Wahrsager prophezeit ihm, er werde in 25 Jahren einen Mord begehen. Er sagt ihm überdies exakt den Tattag voraus. Der Adlige, ein harmloser Gemütsmensch, der eigentlich niemandem etwas antun könnte, weiht seine Frau ein. Beide suchen nun gemeinsam nach einem möglichen Opfer… Unter der Regie von Herbert Olschok wird das Stück zu einer wunderbaren, leicht-prickelnden Komödie, die in jedem Moment spannend bleibt und von ihrem tiefen und süffisanten Humor getragen wird. Olschok gelingt damit eine schwierige Gleichzeitigkeit, die das Stück wieder an sein spirituelles Timbre zurückführt: Der ironische Dandy selbst hätte im Palais seine schalkhafte Freude.
Es ist die Leichtigkeit eines beschwingen Frühlingsnachmittages, die durch das kleine und liebevolle Theater im Palais weht. Die Vorstellung am Sonntagnachmittag macht diese Stimmung besonders möglich. Herausragend nicht nur Olschoks Regieleistung. Unter der können sich die vier Schauspieler geradezu freispielen. Alle hervorragend, die Figuren lebend. Das eher ältere Publikum war mehrmals zu heftigem Lachen hingerissen. Peter Rauch als Lord Arthur ist dessen Inkarnation. Da stimmt jede Nuance, jeder Blick, gar Augenaufschlag. Carl Martin Spengler schlüpft gleich in vier Rollen. Und er verkörpert jede einzelne derart, dass sich das Publikum jeweils für einen Moment fragt: War es das eben nicht auch?
Was heißt politisch korrekt zu sein für dich? Ich meine damit, wenn Leute sich über Wohltätigkeit unterhalten. Beschäftige dich mit Wohltätigkeit, auf jeden Fall, aber langweile die Welt damit nicht zu Tode. Es ist sehr unangenehm. Aber ich gehe nicht viel aus, also habe ich auch nicht so viel mit Leuten zu tun.
Und so isoliert zu sein, ist kein Problem für dich? Ich habe kein Problem. Das ist das Wunder meines Lebens. Ich habe keine Probleme, nur Lösungen—gute und schlechte.
Du bist gegen die Idee der Schwulen-Ehe. Ich stimme dir da vollständig zu. Ja, ich bin aus einem sehr einfachen Grund dagegen: In den 60ern sagten alle immer, dass wir das Recht haben, anders zu sein. Und jetzt wollen alle plötzlich ein bürgerliches Leben führen.
Das führt zur Normierung. Ich kann mir das schwer vorstellen—einer der Papas auf Arbeit und der andere zu Hause mit dem Kind. Wie das wohl für das Baby ist? Ich weiß nicht. Ich sehe mehr verheiratete Lesben mit Kindern als verheiratete Jungs mit Babys. Ich glaube auch mehr an die Beziehung zwischen Mutter und Kind als zwischen Vater und Kind. (…)
Du lässt den Leuten per Boten Mitteilungen zukommen. Ja, ich schicke sie per Bote.
Das ist sehr viktorianisch. Ja, aber an den Viktorianern ist auch einfach nichts schlecht. So sieht für mich das zivilisierte Leben aus. Ich bin keine Kammerzofe, die man jederzeit anklingeln kann. Heute verhalten sich die meisten Leute so, als würden sie in einem Hotel eine Telefonzentrale betreiben.
Die ganze Kultur der Handys, der Textnachrichten usw. ist sehr unpersönlich und sehr ablenkend. Ich arbeite nicht in einer Telefonzentrale. Ich muss mich auf das konzentrieren, was ich tue. Die wenigen Leute, die ich in meinem Telefon eingespeichert habe, sind schon zu viel. Wenn ich am Telefon bin, rede ich, aber in Wirklichkeit möchte ich allein sein, um zu zeichnen, zu arbeiten und zu lesen. Ich lese wie ein Verrückter, weil ich alles wissen will.
Der DANDY-CLUB empfieht das Vice Magazin April 2010.
In den meisten Ländern läuft sie schon, die Neuverfilmung von Oscar Wildes einzigem Roman Das Bildnis des Dorian Gray. In Deutschland ist sie noch immer nicht angelaufen. Na ja, am 15. April 2010 soll der Film auch hier in die Kinos kommen.
Dafür hat die Filmfirma weitere Bilder veröffentlicht.
Dorian auf einem Friedhof
So kommt Dorian Grey demnächst in die deutschen Kinos
Mark Davids ist einer der bekanntesten Dandys Amsterdams. Er hat ein Faibel für die Aesthetic der Epoche zwischen 1880 und 1945. Er kleidet sich wie ein Gentleman des 19. Jahrhunderts. Zuweilen kombiniert mit Accessoires aus den 1920er oder 1930er Jahren.