Degas und der Akt im Musée d’Orsay

Edgar Degas, Nach dem Bad, eine Frau trocknet sich den Nacken
© RMN-GP (Musée d’Orsay)/ Hervé Lewandowski

 

 

Im Musée d’Orsay in Paris öffnet heute die Ausstellung Degas und der Akt (13. März – 1. Juli 2012). Präsentiert wird die Entwicklung von Degas’ Aktkunst im Laufe seines langen Schaffens, von der akademischen und historischen Tradition seiner Anfänge bis zur Moderne. Degas widmet sich dem Akt, der neben den Tänzerinnen und Pferden zu den Lieblingsmotiven des Künstlers gehört, in den verschiedensten Techniken: Gemälde, Skulptur, Zeichnung, Druckgraphik und Pastell.

 

Die Aktdarstellung spielt während der gesamten künstlerischen Laufbahn Edgar Degas’ (1834-1917), von Anfang 1850 bis kurz vor dem ersten Weltkrieg, eine herausragende Rolle. Durch sie gelang es ihm, rund fünfzig Jahre lang seinen Stil immer wieder zu erneuern.

 

Anliegen der Schau ist es, deutlich zu machen warum Degas für die Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts eine so große Bedeutung besitzt. Die Werke, die aufgrund ihrer Verschiedenartigkeit und ihrer Empfindlichkeit nur selten gemeinsam präsentiert wurden, veranschaulichen seine Fähigkeit, die Kultur seiner Zeit mit der Avantgarde des 20. Jahrhunderts zu verbinden.

 

 

Edgar Degas, Le Client sérieux
© Musée des Beaux-Arts du Canada, Ottawa

 

 

 

Deagas und der Akt im Musée d’Orsay

Musée d’Orsay
62, rue de Lille
75343 Paris Cedex 07
Frankreich
Tel. +33 (0)1 40 49 48 14




Gabriele d’Annunzio

Screenshot der raren Original-Aufnahme Gabriele d’Annunzios

 

Zum heutigen Geburtstag des italienischen Dichter-Soldaten Gabriele d’Annunzio (12. März 1863 – 1. März1938) bringt der DANDY-CLUB eine seltene Original-Aufnahme des Dichter-Soldaten.

 

 






Mark Z. Danielewski – Only Revolutions Book Trailer




Ein grandioser Roman hat Deutschland erreicht. Die Erzählung von Mark Z. Danielewski ist soeben aus dem Amerikanischen bei Klett-Cotta erschienen.

Das Buch hat zwei Erzählstränge: Man kann es von beiden Seiten lesen, jeweils aus der Perspektive von einem der Protagonisten des jungen Liebespaares… Dazu sind noch 200 Jahre Geschichte mit eingewoben.

Eine Revolution der Literatur? Demnächst hier mehr.


Mark Z. Danielewski Only Revolutions bei Klett-Cotta




Marni bei H&M/ Commercial von Sofia Coppola/ Musik Brian Ferry

Commercial von Sofia Coppola für Marni bei H&M: Screenshot

 

 

Zum nun kommenden Frühling bringen wir den Werbefilm von Sofia Coppola für Marni bei H&M. Der klassische Song von Pop-Dandy Brian Ferry unterstreicht das romantisch-melancholische Frühlings-Air… Viel Vergnügen!

 

 

 



Karl Lagerfeld/ Zahia Dehar

Karl Lagerfeld photographierte Zahia Dehar
© Karl Lagerfeld 2012/ V Magazine Spain

 

 

 

Manchmal hinkt auch das Internet hinterher: Bereits im Januar 2012 wurden die Photos von Zahia Dehar, die Karl Lagerfeld machte, veröffentlicht. Er photographierte das Look Book ihrer neuen Lingerie Serie. Nun ist das auch der Bild-Zeitung zu Ohren gekommen, und Deutschlands größte Boulevard-Zeitung spricht – natürlich – von Lagerfelds ’neuer Muse‘.

In der Internet-Community wird das freudig aufgenommen und sich – erneut – darüber aufgeregt. So bezeichnet sie das Portal web.de als »Promi-Hure«, weil Fußball-Superstar Franck Ribéry sie für Sex bezahlt haben soll.

 

 

Zeitschriften-Cover vom Januar 2012
© Karl Lagerfeld 2012/ V Magazine Spain

 

 

 

Queen Elisabeth II. von Cecil Beaton

 

 

Zum diamantenen Jubiläum der britischen Queen zeigt das Victoria & Albert Museum in London bis zum 22. April 2012 Portraits der Königsfamilie von Cecil Beaton.

Sir Cecil Walter Hardy Beaton (1904 – 1980) sah sich sebst als der letzte Dandy des Britischen Empire. Er war Fashion- und Portrait-Photograph, Maler, Innendesigner und Kostümgestalter. Sein Name ist auf der International Best Dressed List Hall of Fame von 1970.

Victoria & Albert Museum

 

Dodo

Dodo, Der Held für die Zeitschrift Ulk, 1928
Wasserfarben, Grafit, 39,5 x 30 cm
Leihgabe Privatsammlung Hamburg

 

 

 

Dodo (1907-1998). Ein Leben in Bildern. Ausstellung der Kunstbibliothek Berlin 1. März – 28. Mai 2012.

Katalog: Dodo – Leben und Werk, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2012, 216 Seiten mit 185 teils ganzseitigen Abbildungen, Deutsch und Englisch, Euro 39,80.


Die Wiederentdeckung der in Berlin geborenen Künstlerin Dodo (1907-1998) ist einer wundersamen Begegnung zu verdanken. Und dem Umstand, dass die Sammlerin, der sie widerfuhr, nicht locker ließ.

Die Sammlerin Renate Krümmer entdeckt bei einer Auktion in England Dodos Bild Wedding auf dem Dachgarten, eine farblich grelle Caféhaus-Szene, die sie sofort Berlin in den 1920er-Jahren zuordnet. Die Szene ist intelligent komponiert: Die Caféhaus-Besucher sind durch eine Blumengirlande ein wenig vom Betrachter distanziert, sie sind farbenfroh und auffallend gekleidet. Mondänität und Blasiertheit geben sich die Hand. Das Werk ist von großer Meisterschaft, und es ist nicht das einzige dieser Art. Dodo (eigentlich Dörte Clara Wolff) arbeitet nach einer Ausbildung an der renommierten Kunstgewerbeschule Reimann in ihrem Heimatbezirk Berlin-Schöneberg von 1927 bis 1929 für ULK, das Illustrierte Wochenblatt für Humor und Satire, einer Beilage des von Rudolf Mosse herausgegebenen  Berliner Tageblatts. Mit der Wirtschaftskrise brach diese Tätigkeit abrupt ab.

Wie kaum ein anderer Künstler verstand es Dodo, die Lebenswelt der gehobenen Berliner Gesellschaftsschicht einerseits treffend – andererseits mit Ironie und beißender Verve darzustellen. Die Männer auf ihren Zeichnungen sind meist völlig entrückt und nehmen weder am Geschehen Teil, noch haben sie Nähe zu ihren Frauen, die sie wohl nur als hübsches Accessoire betrachten. In ihren Bildern sind viele Facetten enthalten, die damaligen Betrachtern vielleicht gar nicht aufgefallen sind. Denn das liberale Berliner Tageblatt hatte in Spitzenzeiten immerhin eine Auflage zwischen 250.000 und 300.000 Exemplaren. Die Zeichnungen von Dodo waren also durchaus stilprägend und einflussreich.

Die wohlfeile Ausstellung in der Berliner Kunstbibliothek und das begleitende exquisite Katalogbuch präsentieren zum ersten Mal einen Überblick über das Œuvre der jüdischen Künstlerin, das grob in drei Phasen eingeteilt werden kann. Die frühen Zeichnungen aus Dodos Ausbildungszeit wie auch die ersten Auftragsarbeiten zeugen von Talent und einer soliden Ausbildung. Der absolute Höhepunkt ihrer Kunst ist durch die ULK-Zeichnungen markiert, deren Niveau ihre Werke danach nicht mehr erreichen sollten. Ungefähr parallel zur Machtergreifung der Nazis wurde ihr Stil ernster, die Striche wurden härter, die Farben wurden zurückhaltender eingesetzt. Dodo emigrierte dann im April 1936 nach London. Besonders deutlich sind in den Arbeiten ab den 1930er-Jahren die persönlichen Schicksalsschläge – vor allem die unglücklichen Lieben – zu erkennen.

Dodo war eine sensible, artifizielle Persönlichkeit, die mit dem gewöhnlichen bürgerlichen Dasein ihre Schwierigkeiten hatte. Nicht nur ihre Dreierbeziehung erinnert an andere Berliner Künstler aus dieser Zeit wie Trude Fleischmann oder Franz Hessel.

Eine Anekdote aus einem der fulminanten Texte des gelungenen Kataloges aus dem Hatje Cantz Verlag zeigt uns eine emotionale Frau, die sich ihrer Entscheidungen nicht immer sicher war. Im Sommer 1928 beschloss Dodo zu heiraten. Sie hatte seit einiger Zeit eine Liebesbeziehung zu dem 20 Jahre älteren erfolgreichen Anwalt Hans Bürgner. Der weilte gerade mit seiner Schwester in Italien. Spontan schrieb sie ihm nachts einen Brief mit einem Ultimatum. Damit es sie sich nicht anders überlegt, ging sie sofort zum Briefkasten – sie hatte nur Zeit, sich auf ihren nackten Körper ihren Mantel überzuwerfen – und warf den Brief ein.

Ausstellung und Katalog sind eine verdiente posthume Hommage an eine großartige Künstlerin, deren Kunst durch die politischen und wirtschaftlichen Geschehnisse abrupt einen Schlag versetzt bekam. Welchen Namen hätte Dodo heute in der Kunstgeschichte ohne die Nazis?

 

 

 

Dodo, Wedding auf dem Dachgarten für die Zeitschrift Ulk, 1929
Wasserfarben, Grafit, 60 x 40 cm
Leihgabe Privatsammlung Hamburg

 

 

 

Dodo, In der Loge für die Zeitschrift Ulk, 1929
Wasserfarben, Grafit, 40 x 30 cm
Leihgabe Privatsammlung Hamburg

 

 

Dodo, Werbepostkarte, um 1927
Buchdruck, 14,9 x 10 cm
Leihgabe Dodo Estate, Athen

 

 

 

Unbekannter Photograph, Porträtfotografie Dodo, um 1928
Silbergelatineprint, 19,8 x 14,2 cm
Leihgabe Dodo Estate, Athen

 

 

Kunstbibliothek
Do 1. März – Mo 28. Mai 2012

Dodo (1907-1998) – ein Leben in Bildern

Kunstbibliothek
Matthäikirchplatz
10785 Berlin
Information, Beratung, Buchung
Telephon (030) 266 42 42 42
(Mo-Fr 9:00-16:00 Uhr)
Information am Wochenende
Telephon (030) 20 90 55 77, (030) 266 42 30 40, (030) 830 14 38.

 

 

 





Lanvin Herbst/ Winter 2012/ 2013 Preview

Lanvin Fall Winter 2012/2013 by Alber Elbaz Preview Full Edited Show in High Definition
Widescreen – Exclusive Video: © Fatalefashion 2012


Kompromisslos die fulminante Aesthetik der 1960er – mit ein wenig space odity…

 



Arnold Newman – Retrospektive

Arnold Newman, Truman Capote, Writer, New York, 1977
© Getty Images/ Arnold Newman

 

 

Arnold Newman (1918-2006) gilt als einer der bedeutendsten Portrait-Photographen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Anspruch war kein geringerer, als möglichst viel von der jeweiligen Persönlichkeit auf einem einzigen Bild festzuhalten.

C/ O Berlin präsentiert nun die erste posthume Retrospektive dieses kompromisslosen Perfektionisten: Manchmal machte er 20, 30 oder noch mehr Aufnahmen, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war.  War der Gesichtsausdruck nicht wirklich offen, lag eine Hand falsch – so photographierte er solange weiter, bis er sein Portrait hatte.

Die bedeutende Ausstellung im Kaiserlichen Postfuhramt präsentiert etwa 200 Schwarz-Weiß-Photos, von denen die Hälfte niemals zuvor gezeigt wurde. Neben den Portaits, die in der Geschichte der Photographie einen besonderen Stellenwert besitzen, sind zu sehen bisher kaum ausgestellte Stilleben und Stadtlandschaften.

Arnold Newmans Portraits können wahrlich genossen werden: Es sind artifizielle und dabei gleichzeitig intellektuelle Kompositionen. Sie beziehen die Biographie des Subjekts mit ein, wodurch etwas Visuell-Biographisches entsteht. Umso mehr der Betrachter über das Werk und Leben des Abgebildeten weiß, desto eher erschließt sich das Portrait. Nicht übertrieben wirkt der Titel der Ausstellung: Masterclass.

Die morbiden Räume des mittlerweile verkauften Postfuhramtes sind die perfekte Bühne für die intensiven Photos.

 

 

Arnold Newman, Andy Warhol, Painter and printmaker, New York, 1973
© Getty Images/ Arnold Newman

 

 

Arnold Newman, Marilyn Monroe, Actress and singer, Beverly Hills, California, 1962
© Getty Images/ Arnold Newman

 

 

 

Arnold Newman, Alfred Krupp, Industrialist, Essen 1963
© Getty Images/ Arnold Newman

 

 

 

Die morbiden Räume des Kaiserlichen Postfuhramtes –
das adäquate Refugium der intensiven Schwarz-Weiß-Aufnahmen
© DANDY-CLUB 2012

 

 

 

Arnold Newman . Further Exposure
Retrospektive

Ausstellung 3. März bis 20. Mai 2012

Öffnungszeiten täglich . 11 bis 20 Uhr
Eintritt 10 Euro . ermäßigt 5 Euro

Katalog erscheint bei Thames & Hudson

Veranstalter C/O Berlin
International Forum For Visual Dialogues
Ort C/O Berlin im Postfuhramt
Oranienburger Straße 35/36 . 10117 Berlin


The Arnold Newman Archive




Tom Wolfe – Happy Birthday!



Der DANDY-CLUB gratuliert dem US-amerikanischen Dandy Tom Wolfe zum 81. Geburtstag!

Aus diesem Anlass hier ein paar Stil-Tipps des großen Erzählers und New-Journalist.