Il Vittoriale

Dandy-Duke vom DANDY-CLUB meldet sich zurück vom Vittoriale degli Italiani des Gabriele d’Annunzio! Er hat uns ein paar Eindrücke mitgebracht…

Blick durch den Säulengang zum Gardasee


Il Vittoriale
degli Italiani


Blick vom Mausoleum

Das Vorderschiff der Puglia inmitten des Pinienwaldes

Torpedoboot

Sicht von der Puglia auf den Lago di Garda

All pictures © DANDY-CLUB. All rights reserved.



Dandy-Blick

Von der Straße auf den Gardasee geblickt. Aufgenommen April 2010 am Gardasee. Danke an Duke!



Dandyeske Beleuchtung

Gagnano/ Gardasee April 2010



Dandy Bespoke




Aesthetische Dandy-Bilder hat
Dandy Bespoke auf seiner Seite bei Facebook. Dieser Gentleman-Raucher ist auch von ihm:

http://www.facebook.com/#!/photo.php?pid=221222&id=100000294528660&ref=mf


Paris

Montmartre 1895


Wieder einmal empfehlen wir das befreundete Kultur-Blog SILVAE. Heute geht es um Paris.Welche Stadt ist dem Dandy näher!
Auch Jay schwelgt in Erinnerungen – so geht es über den Präfekten Haussmann, der im 19. Jahrhundert halb Paris umbauen ließ und um dies & das… So wie Paris halt ist:
http://loomings-jay.blogspot.com/2010/04/paris.html

Früher sagte man: Herzliche Grüße, von Haus zu Haus!
Wir sagen: Herzliche Grüße von Blog zu Blog!


Luisa Casati von Alberto Martini

 Alberto Martini 1906


 Portrait der Marchesa Casati dans mon atelier a Paris


 Luisa Casati 1912




Die Marchesa Luisa Casati ließ sich vielfach portraitieren. Auch von Alberto Martini (1876-1954), dessen Portrais der Casati nicht so bekannt sind.

Mehr über Alberto Martini (in Englisch):
http://en.wikipedia.org/wiki/Alberto_Martini



Mehr Bilder der Casati auf dem Blog Hippie de luxe: http://hippiedeluxe.blogspot.com

 Alberto Martini illustrierte auch Edgar Allan Poe





Henry de Montherlant

Henry de Montherlant (20.04.1896 – 21.09.1972)


Zum heutigen Geburtstag des französischen Schriftstellers und Dandys Henry de Montherlant bringen wir ein Stück aus seinen Tagebüchern, die eher Notizkladden waren, aus dem Jahr 1931. Die meisten seiner Bücher sind zur Zeit nur antiquarisch erhältlich. Montherlant beschrieb wohl vieles zu ehrlich.
Unhöfliche Sitten der europäischen Gesellschaft
Aufforderung, bei einem öffentlichen Empfang ‚mit seinen sämtlichen Orden und Ehrenzeichen‚ zu erscheinen; die Einladungskarten, auf denen ‚Tee und Portwein‘ in Aussicht gestellt wird, um den Gast zu ködern; sein eigenes Lob in der Öffentlichkeit anhören (Rede vor der Académie francaise) oder das Lob seiner Vorfahren (Predigt bei der Hochzeitsmesse);
einem anderen den Rauch seiner Zigarrette oder Pfeife ins Gesicht zu blasen;
Frauen, die rauchen;
bei sich zu Hause sein eigenes Porträt an die Wand hängen;
alles daran zu setzen, damit der Empfang, den man gibt, ein Menschenauflauf wird, während man bemüht sein sollte, daß keiner daraus wird;
die Schloßherrin, die uns auf ihrem Anwesen jede Einzelheit zur Besichtigung vorführt (über die Chrysanthemen: ‚Sind die nicht herrlich?‘), während die wahre Freiheit darin besteht, daß man nicht zu wissen scheint, was man besitzt, und nur davon spricht, wenn man ausdrücklich danach gefragt wird;
die Beamten der Botschaft, die in ihrer eigenen Sprache, die wir nicht beherrschen, an uns schreiben; (…)
die systematische Angewohnheit, regelmäßig zu spät zu kommen, was soviel heißt wie: ‚Deinetwegen erlege ich mir keinen Zwang auf‘: (…)
Das alles von allen hingenommen, in die Gepflogenheiten eigegangen.
Zum Weiterlesen über Henry de Montherlant:




Das Jahrhundertprotokoll


Harry Graf Kessler, Edvard Munch 1904

 

 

 

 

Harry Graf Kessler: Das Tagebuch 1880-1937, neunter Band 1926-1937.
Hrsg. von Sabine Gruner und Ulrich Ott. Veröffentlichungen der Deutschen Schillergesellschaft. Cotta Verlag 2010, 1051 Seiten, Leinen mit eingelassenem Frontispitz, Lesebändchen, 63 Euro.

 

 

 


Was haben Harry Graf Kessler und Oscar Wilde gemeinsam?

Beide großen Dandys starben am 30. November. Der deutsche Weltbürger Kessler 1937 und der irische Schriftsteller im Jahr 1900. Beide starben in Frankreich, der Wiege europäischer Kultur. Und beide liegen auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris.

 

 

 

Obwohl Kessler ein großzügiger Mäzen war, kamen die meisten der von ihm Geförderten Künstler zu seiner Beerdigung nicht. Immerhin sorgen heute die weltberühmten Tagebücher von André Gide und Julien Green dafür, dass die Beerdigung des umtriebigen deutschen Comte nicht in Vergessenheit gerät. Unter dem Datum des 8. Dezember 1937 schreibt Green: »Für einen Augenblick hatte ich das Gefühl, daß eine tiefe, herzzerreißende Traurigkeit die Kapelle durchlief, als ob Keßler, aufstehend, sich an uns festgehalten hätte, gleich einem Mann, der ertrinkt und sich an einem Boot voller Leute festklammert. Gide hielt während der Gebete den Kopf geneigt und bewegte sich nicht. Als man den Sarg forttrug, entstand eine Art allgemeiner tiefer Trauer, anders kann ich es nicht ausdrücken; man entriß den armen Keßler seinen Freunden.«

 

 

 

Dieses Gefühl mag für das Umfeld Kesslers tatsächlich das bestimmende gewesen sein. Denn der 1868 in Paris Geborene war für seine Freunde und Bekannten ein nachdenklicher, engagierter und für seine Sache stets streitbarer Mann. So eine Figur ist heute schwerlich vorstellbar. Der nun erschienene neunte und letzte Band des atemberaubenden Tagebuchwerkes, das Kessler über 57 Jahre führte, macht dies besonders deutlich. In ihm, der das letzte Lebensjahrzehnt 1926 bis 1937 beinhaltet, sind Kesslers Melancholie und das Immer-Wieder-Aufstehen nach diversem Scheitern konzentrierter als in den vorhergehenden Bänden. Kessler, der sein Leben lang versuchte, seine Kontakte in die Waagschale für einen europäischen Frieden zu werfen, verlor in diesem letzten Lebensabschnitt wichtige und bedeutende Weggefährten. Auf der politischen Seite war dies Walther Rathenau, der 1922 ermordet wurde. 1929 starb Gustav Stresemann, der versuchte, mit friedlichen Mitteln den Deutschland knebelnden Versailler Vertrag zu revidieren.

 

 

 

Dieses Leben mit den großen Höhen und Tiefen scheint sich in seinem letzten Jahrzehnt zugespitzt zu haben. Kessler war nonchalant genug, die Leser seines Tagebuchs nicht mit seinen Krankheiten zu belästigen. Sie finden so gut wie gar nicht statt. Rekonstruierbar sind die weißen Flecke im Diarium heute vor allem durch die parallel geführten ausgiebigen Briefwechsel. Der Tagebuchschreiber sieht sich dagegen als Chronist. Kessler versucht, die Ereignisse festzuhalten. Ihre Bedingungen, Auswirkungen und Protagonisten. Eigene Meinungen oder Beurteilungen fließen wenn überhaupt eher indirekt ein. Das sind die Momente, wo sich der europäische Bildungsadlige einer kleinen zynischen Spitze nicht enthalten kann. Diese wirken beim heutigen Lesen keinesfalls antiquiert oder unpassend.

 

 

 

»Um 2 Uhr kam Max zum Frühstück«, notiert Kessler am 30. Januar 1933, »der die Nachricht von der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler mitbrachte. Die Verblüffung war gross; ich hatte diese Lösung und noch dazu so schnell nicht erwartet (…) Unten, bei unserem Nazi Portier, brach sofort ein Überschwang an Festesstimmung aus (…)« Kessler schildert dann, wie Berlin erfüllt ist, von patrouillierender SA, SS und Braunhemden. Die Deutschen sind neugierig – und feige: »Der ganze Platz gestopft voll von Gaffern.« In ironisch-dandyesker Wortwahl spricht der Diarist von »Karnevallsstimmung«. Für den feinsinnigen Kessler bekam dieser Tag seinen adäquaten Ausgang, indem sich zwei junge Nutten im Bierhaus an ihren Tisch setzten und sich von seinem Bekannten aushalten ließen: »Es war ein würdiger und in die allgemeine Stimmung hineinpassender Abschluss dieses ‚historischen‘ Tages«, kommentiert Kessler süffisant.

 

 

 

 


Die legendäre Nietzsche-Ausgabe der Cranach-Presse

 

 

 

 

Die Cranach-Presse war eines der ambitioniertesten künstlerischen Projekte Kesslers. Sein Plan war die Herausgabe eines bedeutenden Teiles der Weltliteratur in dem Inhalt angemessener, will sagen würdiger Gestaltung. Gemessen an den großen Plänen haben nur wenige Bände das Licht der Welt erblickt. Anders gesehen: Wäre Kesslers großer politischer Traum einer diplomatischen Karriere wahr geworden, so gäbe es möglicherweise noch nicht einmal diese wenigen bibliophilen Bände. Berührend zu lesen ist in diesem letzten Tagebuchband, wie Kessler, von schwerer Krankheit gezeichnet, mit seinem Bankier nach Zürich reist, um Mittel für das Weiterbestehen dieses anspruchsvollen Verlages zu organisieren. In den 1930er Jahren gingen Kunstwerke Kesslers in Pfandbesitz oder Eigentum der Gläubigerbanken über, weil es ihm nicht gelang, Finanziers zu finden.

 

 

 

Betrachtet man heute die bibliophilen Bücher der Cranach-Presse, so kann man deren kulturellen Wert gar nicht hoch genug einschätzen. Geschaffen in einer außergewöhnlichen historischen Zeitspanne zwischen zwei Weltkriegen, als Europa Luft holte und künstlerisch und ästhetisch zu Höchstem in der Lage war. Der Anspruch Kesslers und Henry van de Veldes war ein umfassender. Nicht nur Bücher sollten die Verheißung einer Moderne sein, die das Beste der europäischen Kulturen im Geiste Nietzsches ausgestalteten. Klassische Ausgewogenheit und die untergründige Verbundenheit der europäischen Kulturnationen waren das geistige Fundament des bedeutenden Europäers Harry Graf Kessler.

 

 

 

Dieses nun bis auf einen Band  abgeschlossene Tagebuchwerk ist bedeutendes Erbe, wie Karl Schlögel so schön sagte: das Jahrhundertprotokoll.

 

Die Publikation des Klett-Cotta Verlags:
http://www.klett-cotta.de/kessler_tagebuch.html

 

Pseudo-Dandys

Heute erschien in der Frankfurter Allgemeine Zeitung eine Rezension von zwei angeblichen Dandy-Büchern, – von denen nur eines eines ist. Felix Johannes Enzian stellt klar, dass der Begriff  ‚Dandy‘ zur Zeit überstrapaziert wird. Nicht nur von Mode-Journalen, sondern auch von dem Band Depressive Dandys. Der DANDY-CLUB ist der Meinung des FAZ-Rezensenten. Schon dessen Titel ist dubios.

Ein Auszug:


„Der Begriff ‚Dandy‘ wird zurzeit überstrapaziert, wenn Fragen des guten Geschmacks, des Luxus und der Mode behandelt werden. Das gilt auch für die Wissenschaft. Dort hält sich seit einigen Jahren die Auffassung, das aristokratische und bohemistische Dandytum des 19. Jahrhunderts sei in der zeitgenössischen Popkultur wiederauferstanden. Die Berliner Humboldt-Universität hat dieser Renaissance eine Ringvorlesung gewidmet, zu der nun das Buch ‚Depressive Dandys. Spielformen der Dekadenz in der Pop-Moderne‘ erschienen ist. Die zwölf Beiträge stammen überwiegend von Literaturwissenschaftlern und befassen sich mit den ‚Popliteraten‘ Christian Kracht, Rainald Goetz, Bret Easton Ellis und Frédéric Beigbeder sowie den bildenden Künstlern Gilbert & George und Damien Hirst (…)


Bei aller Finesse in der formalen Textanalyse mangelt es einigen Autoren des Bandes an Gespür für die ästhetischen Codes, die aus der wirklichen Welt in die Literatur eingegangen sind: Bezeichnenderweise entgeht ihnen, dass Bret Easton Ellis seine Wall-Street-Broker in ‚American Psycho‘, wenn er sie Lackschuhe zu Button-Down-Kragen tragen lässt, nicht als dandyhafte Geschmackselite charakterisiert, sondern als reiche Proleten. Ebenso wird missachtet, dass Joachim Bessing in „Tristesse Royale“ die Haltung des Snobs karikiert, nicht die des Dandys, wenn er betont, dass sein Savile-Row-Anzug besser sitzt als der eines H&M-Kunden. Zur Erläuterung: Der Snob tritt nach unten und buckelt nach oben. Der Dandy tritt alle über ihm und um ihn herum, vergleicht seinen Stil aber nicht nach unten.
In ‚Depressive Dandys‘ bleiben solche Unterschiede oft unerkannt; Dandytum, Ästhetizismus, Snobismus, Camp, Pop- und Postmodernität werden hier fast synonym verwendet. Was die ‚Spielformen der Dekadenz‘ mit omnipräsenten Verfahren ästhetischer Distinktion (von der Club-Coolness bis zum Renommier-Vorgarten) gemeinsam haben, bleibt unerörtert (…)
‚Die hohe Kunst der Herrenkleidermacher‘, verfasst von der philosophisch gebildeten Wiener Schneidermeisterin Ruth Sprenger, erörtert ausschließlich das Maßschneiderhandwerk (…) Hier haben wir es mit der klassischen Spielwiese des Dandys zu tun, der sich den Schnitt seiner Kleider nicht von Designern vorschreiben lassen möchte (…) 
 
Die gesamte Rezension finden Sie auf dem Blog GAZZETTINO:

Dank an Tobias Wimbauer für den Hinweis!: http://waldgaenger.de.

Alexandra Tacke und Björn Weyand (Hrsg.): Depressive Dandys. Spielformen der Dekadenz in der Pop-Moderne. Böhlau Verlag, Köln 2009. 247 S., broschur., 24,90 Euro.
Ruth Sprenger: Die hohe Kunst der Herrenkleidermacher. Böhlau Verlag, Köln 2009. 242 S., gebunden, 35,- Euro.



Dorian Gray Kinostart



Zum heutigen Kinostart von Oliver Parkers Dorian Gray der deutsche Original-Trailer. Lange mussten wir warten, lief der Film doch schon vor Wochen in England an.

Einige Kritiken aus dem Internet:

Der Spiegel:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,689020,00.html


Subway
:
http://www.subway.de/filmtipps/themen/?hnr=&tx_mfarticle_pi1[showUid]=10313&cHash=22054fda7b&hnr=269

Leipziger Internetzeitung
:
http://www.l-iz.de/Kultur/Film,%20TV/2010/04/Das-Bildnis-von-Dorian-Gray-verharrt-in-der-Vormoderne.html

Die Tageszeitung:
http://www.taz.de/1/leben/film/artikel/1/er-fummelt-gerne-am-gewuerm/

Uni.de:
http://uni.de/redaktion/Das+Bildnis+des+Dorian+Gray

 Ben Barnes als Dorian Gray
Photo und Trailer: © Concord Filmverleih. All rights reserved.