Im Museum Ludwig in Köln hat die Ausstellung
La Bohème
Die Inszenierung des Künstlers in Fotografien des 19. und 20. Jahrhunderts
eröffnet (noch bis zum 9. Januar 2011).
Das Museum schreibt:
„Die Bohème ist die Vorstufe des Künstlerlebens. sie ist die Vorrede zur Akademie, zum Hospital oder zum Leichenschauhaus.“
So charakterisiert der französische Autor Henri Murger das Phänomen in seinen 1851 erschienenen Buch Scènes de la Vie de Bohème: ein Durchgangsstadium, das durch Normverstöße in der Lebensführung provoziert und fasziniert. Das Bild vom Künstler als Außenseiter, der im bürgerlichen Zeitalter in romantischer Armut lebt, wurde heiter verklärt und durch Puccinis Oper, die auf Murgers Urtext basiert, vollends popularisiert. Damit wurde der Begriff Boheme zum Synonym für den Künstler des 19. Jahrhunderts, der einem anonymen Markt ausgesetzt und gezwungen war, seine Leistungen zu verkaufen, um zu überleben. Mitten in die Zeit der Entstehung der Boheme-Legende zur Untermauerung künstlerischen Selbstbewusstseins fiel die Erfindung der Fotografie. Wie stark die schillernde Lebenseinstellung der Musiker, Schriftsteller, Maler und auch der Fotografen selbst sich in fotografischen Inszenierungen spiegelt, zeigt diese Ausstellung im Museum Ludwig.
Sammlung Dietmar Siegert
http://www.museenkoeln.de/museum-ludwig/default.asp?s=3140
Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Öffnungszeiten:
Dienstags bis sonntags (inklusive Feiertage) 10.00 bis 18.00 Uhr
jeden 1. Donnerstag im Monat: 10.00 bis 22.00 Uhr
montags geschlossen
Jeden Sonntag um 15.00 Uhr öffentliche Führungen.