Robert Longo, After Pollock
© Robert Longo, VG Bild-Kunst, Bonn 2017
Robert Longo, Gang of Cosmos
The abstract expressionist drawings
Englisch, 128 Seiten mit 68 Abbildungen.
Gedruckt auf Munken Lynx Rough 150 g und Lumi Silk 170 g. Leinen, 48 €.
Der US-amerikanische Künstler Robert Longo gilt als einer der bedeutendsten Graphiker der Gegenwart. In den vergangenen Jahren beschäftigte er sich mit berühmten Bildern des Abstrakten Expressionismus. Ein wohlfeiles Künstlerbuch dokumentiert nun seine Versionen einiger Gemälde.
Die Installation mit teils riesigen Kohlezeichnungen von Robert Longo war eines der absoluten Highlights des Gallery Weekends Berlin im Jahre 2012. Begleitet wurde diese ungeheure Schau von einem Buch, das gerade in zweiter Auflage vorliegt.
Robert Longos Meisterschaft liegt unter anderem darin, Photos so detailgetreu nachzuzeichnen, daß der Betrachter erst bei aller-nächstem Ansehen merkt, daß es sich bei dem Werk gar nicht um eine Photographie, sondern um eine Kopie desselben mittels Kohlestift handelt.
Der 1953 in Brooklyn/ New York geborene Künstler hat dabei eine so unwahrscheinliche Meisterschaft entwickelt, daß eine Reihe von Besuchern der damaligen Ausstellung nicht glauben mochte, daß sie nicht vor einem Photo stehen.
In den vergangenen Jahren nun hat sich der vom New Wave inspirierte Graphiker dem Abstrakten Expressionismus zugewandt. Newman, Kline oder Rothko heißen die Maler, auf deren Werke er sich in der Intensität einließ, daß er Kopien schuf. Nur mit schwarzer Kreide. Die Ausstellung dieser Werke in einer New Yorker Galerie im Jahr 2014 war ein ungeheurer Erfolg.
Das wohlfeile Künstlerbuch Robert Longo – Gang of Cosmos dokumentiert neben den in Kohle wiedergegebenen Gemälden auch Detailansichten, die die perfektionistische Technik von Longo verdeutlichen.
Das aufwendig gestaltete Künstlerbuch präsentiert im Riesenformat und im ansprechenden Leineneinband neben der damaligen Ausstellung der Galerie auch großformatige Ansichten von Longos Atelier.
Ein herausragendes Künstlerbuch, das dazu motiviert, sich die Kohlebilder einmal im Original anzuschauen. Denn kein Buch, so gut es auch immer gestaltet ist, kann den wahren Blick auf die riesigen Originale Robert Longos ersetzen.
© Matthias Pierre Lubinsky 2017