Karteikarte aus der Sammlung Letzter Worte von Ernst Jünger
© Klett-Cotta 2013
Wir schließen unsere Vorveröffentlichung ab aus dem Buch Ernst Jünger, Letzte Worte, das am 23. April 2013 erscheinen wird, herausgegeben von Jörg Magenau.
Vespasian 9 – 79, römischer Kaiser
»Ein Kaiser muß im Stehen sterben.«
Sauer, I/22
Lorenzo di Medici 1448 – 1492, italienischer Politiker, florentinischer Stadtherr
Zu Savonarola, der an seinem Sterbebett seines Amtes waltet und ihn ermahnt, den Tod mit Fassung zu ertragen: »Ich
sterbe mit Heiterkeit, wenn es Gottes Wille ist.«
Zielesch, S. 28
Francois de Malherbe 1555 – 1628, Hofpoet Heinrichs IV., Kritiker, Ästhet
Als ihm der Priester die Herrlichkeit des jenseitigen Lebens in abgedroschenen Wendungen schildert: »Schweigen Sie!
Ihr abgeschmacktes Pathos verdirbt mir das Vergnügen daran.«
Zielesch, S. 48
Johann Georg Zimmermann 1728 – 1795, Schweizer Naturforscher und Philosoph
»Laßt mich allein, ich sterbe.«
Le Comte
E.T.A. Hoffmann 1776 – 1822, deutscher Schriftsteller und Komponist
»Jetzt ist es Zeit, ein wenig über Gott nachzudenken.«
Aveline
Ferdinand Hardekopf 1876 – 1954
Der Bohemien, antimilitaristische Literat und Übersetzer. 1914-1918 in der Schweiz, ab 1922 in Frankreich. Ab 1946 in Zürich, dort im Spital gestorben. Höflich und geräuschlos, wie er gelebt hatte, starb H., einen verzweiflungs- und qualvollen Tod. Seine letzten Worte (an seinen treuen Freund Carl Seelig) waren: »Erlauben Sie, daß ich still bin.«
Ossip Kalenter in »TAT« vom 3.4.54
Madame de Staël 1776 – 1817, französische Schriftstellerin
Auf die Frage, ob sie glaube, daß sie schlafen könne: »Tief und gründlich.«
Le Comte