Hannes Keller zum Dandytum

Hannes Keller, Alice im Wunderland Manhattan 1, 2006, 
Öl auf Leinwand, 53 x 70 Zentimeter



Hannes Keller, in der Schweiz und in China tätiger Künstler, hat dem DANDY-CLUB exklusiv einen kurzen Text zur Verfügung gestellt zur Kunst und zum Dandytum:

Manchmal fragt mich jemand, wie man Bilder macht und Bilder sammelt?.

Ich sage das Wichtigste sei, dass man stantepede den Guten Geschmack vergessen muss. Wer das nicht tue, habe augenblicklich überhaupt keinen Geschmack mehr, weder ein guten noch einen schlechten.

Man könnte sagen, statt Geschmack brauche man eine gewisse ruchlose Kühnheit.

Hätte Leonardo da Vinci den Guten Geschmack gepflegt, hätte er niemals den herrllichen, allerbanalsten und völlig unnützen Schinken namens Mona Lisa gemalt.

Beethovens Start der 5. Sinfonie: Bä Bä Bä Pämm. Und gleich nochmals sozusagen ohne Tonart und mit einer vagen Dominante in den Wolken. Sodann wackelt alles ein paarmal ziellos hin und her. Wie das Grölen auf der Gasse.
Aber vor 70 Jahren wurde dies weltkriegs-entscheidend gegen das verirrte Heimatland des Komponisten.

Unüberbietbar grossartig ordinär ist natürlich unser Richard Wagner. Der hatte die désinvolture, die der Dandy Ernst Jünger zur höchsten aller Attittuden erhoben hatte.

http://www.hanneskeller.ch



 Hannes Keller, Selbstbildnis als aufrechter Schweizer, 2006, 
Öl auf Leinwand 25 x 38 Zentimeter



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