Sebastian Horsley & Oscar Wilde

Sebastian Horsley im Berliner Literarischen Colloquium

Aufgrund des Erscheinens von Sebastian Horsleys Autobiographie fragt die Halterner Zeitung nach der Möglichkeit, heute noch Dandy sein zu können.

„Dandys hielten einst die unsichtbaren Fäden der Macht in der Hand. Sie hießen Oscar Wilde, Lord Byron oder George Brummell und waren Virtuosen der Lebenskunst im 19. Jahrhundert. Ist das Dandytum heute ausgestorben oder erlebt es mit Sebastian Horsley eine Renaissance?“, fragt das Blatt.

200 Jahre nach Oscar Wilde tauche ein „dekadent lächelnder Beau mit 15 Zentimeter großem Zylinder und Smoking aus den zwielichtig-intellektuellen Nischen Londons auf: Sebastian Horsley (…)“
Die Halterner Zeitung befragt – es war zu befürchten – eine Wissenschaftlerin über das Dandytum. Andrea Grün von der Universität Duisburg-Essen doziert: „Den typischen Dandy wiederzubeleben, kann nur ein Versuch bleiben. Das Dandytum setzt voraus, dass eine Klassengesellschaft existiert. Die haben wir heute nicht mehr.“

Andrea Grün weiß: „Dandys erhoben sich früher zum Vorbild der Upper Class und hielten den Reichen und Schönen den Spiegel vor (…)
Wie würde ein Oscar Wilde reagieren, liefe ihm Sebastian Horsley über den Weg? Seinem angeblichen Nachfolger einen Platz im Salon samt Zigarette anbieten? Oder ihn keines Blickes würdigen? (…) Eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Neben diesem waschechten Dandy wäre auch ein Sebastian Horsley ganz klein mit Hut.“
Von Anne-Kathrin Neumann

Die komplette Geschichte lesen Sie hier:
http://www.halternerzeitung.de/nachrichten/kultur/art1541,655898