Henry de Montherlant (1895-1972)
Am 21. September 1972 – also vor genau 40 Jahren – erschoss sich der französische Schriftsteller Henry de Montherlant. – Seine Abschiedsworte waren von Ernst Jünger.
Henry de Montherlant war mit 30 Jahren bereits ein beachteter Schriftsteller. Doch das genügte ihm nicht. Er gab sein Pariser Leben auf und ging auf Reise. Zuerst nach Spanien und Italien. Anschließend erkundete er Nordafrika. Das einzige, was er bei sich trug, waren seine beiden Koffer, die für beinahe ein Jahrzehnt sein einziges Gepäck sein sollten.
Nachdem er in Paris das Leben eines jungen Dandys geführt hatte, war er seines Umfeldes überdrüssig geworden. Er wollte sich 1925 konsequent von den gesellschaftlichen Spielchen und Eitelkeiten befreien und statt egoistischen Ehrgeizes den Zauber einer fremden Welt kennenlernen. Die ersten Jahre hetzte er rastlos von Ort zu Ort. Später freundete er sich mit Algerien und Marokko an, wo er immer wieder zurückkehrte.
Henry de Montherlant nahm sich am 21. September 1972 das Leben. Er hatte alles gesagt.
Seine Abschiedsnotiz trägt einen Aphorismus Ernst Jüngers:
Le suicide fait partie du capital de l‘humanité.
Ernst Jünger, 8. Juni 1972