Das Magazin der Süddeutschen Zeitung enthält ein Interview mit der Verlegerin Inge Feltrinelli
Das aktuelle Magazin der Süddeutschen Zeitung (Nr. 16) enthält ein Interview mit der Verlegerin Inge Feltrinelli, der Witwe des Milliardenerben und Polit-Aktivisten Giangiacomo Feltrinelli. Sie ist 82 Jahre alt und herrscht über einen der größten Buch-Verlage Europas.
In den 1950er-Jahren lernte sie die deutschen Publizisten Axel Springer (Axel Springer Verlag) und Rudolf Augstein (Der Spiegel) kennen. Springer sah sie als ‚Dandy‘:
Wie waren Springer und Augstein Anfang der Fünfziger?
Springer war total unpolitisch, dafür sehr elegant und sehr charming. Er war ein Dandy, der Veilchensträuße an junge Mädchen wie mich schickte und sagte: »Männer wie ich sind an der Grenze, wir haben viele feminine Seiten. Deshalb mögen uns die Frauen.« Ein Lieblingsspruch von ihm lautete: »Wenn ich gefragt werde, ob ich im Dritten Reich verfolgt wurde, sage ich immer: ›Nur von Frauen.‹«
Und zu Rudolf Augstein sagt Inge Feltrinelli: Augstein fuhr oft in großen amerikanischen Cabriolets um die Alster herum. Weil er so klein war, sah er in seinen Straßenkreuzern noch kleiner aus. Aber für ihn waren sie ein Schutz, um seine Schüchternheit zu verbergen. Tanzen konnte er überhaupt nicht. Er hüpfte herum wie ein Osterhase.
»Was zählt ist, dass Du den entscheidenden Moment erwischst« – Inge Feltrinelli im SZ-Magazin