Morrissey in München

Die Süddeutsche Zeitung ist zufrieden mit dem Konzert von Morrissey am Freitagabend in München. Ein Auszug der Kritik von Lisa Sonnabend:

„(…) 50 Euro haben die Fans für das 80 Minuten dauernde Konzert gezahlt. Auf eine Bühnenshow verzichtet Morrissey weitgehend. Nur Lichteffekte gibt es, die Scheinwerfer sind jedoch oft in die Halle gerichtet, dass sich einige Fans geblendet wegdrehen. Die Show an diesem Abend, die ist natürlich vor allem Morrissey – der Dandy, Exzentriker, Zyniker, Außenseiter, Melancholiker, Gentleman. Der vermutlich beste Texter der Popgeschichte.

Zwar haben andere Bands deutlich mehr Platten verkauft als er, doch der Einfluss von Morrissey ist kaum zu überbieten. 2004 kürte der New Musical Express die Band The Smiths, bei der Morrissey bis zur Trennung 1987 sang, zum „Most Influential Artist Ever“ – vor den Beatles.

Natürlich sind auch am Freitagabend in München zahlreiche Songs von The Smiths wie „This Charming Man“ oder „Ask“ dabei. Aber auch viele neue Stücke, die das Publikum nicht ganz so begeistert aufsaugt. Gleich zwei Alben hat Morrissey in diesem Jahr herausgebracht: im Februar sein neuntes Soloalbum „Years of Refusal“ und im Oktober „Swords“, eine Sammlung von B-Seiten.

Am Ende reißt sich Morrissey theatralisch das Hemd vom Leib, wirft es ins Publikum und verbeugt sich mit nacktem Oberkörper. Das war’s. Während die Fans zum Ausgang strömen, erklingt von Band Frank Sinatras „I did it my way“ – ich hab’s auf meine Art gemacht. Ja, das hat Morrissey.“

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