Lenny Kravitz – Flash

© Flash by Lenny Kravitz, published by teNeues, www.teneues.com.
Photo © 2014 Lenny Kravitz. All rights reserved.

 

 

 

Lenny Kravitz, Flash.
96 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, ca. 50 Duplex-Photographien, teNeues 2015, 34,90 Euro (D).

 

 

Was macht man, wenn man durch seine Kunst das Interesse der Öffentlichkeit auf sich zieht? Dermaßen auf sich zieht, dass man sein Haus oder das Hotelzimmer nicht mehr verlassen kann, ohne von einer Meute Neugieriger bedrängt und photographiert zu werden? Mit seinem ersten Photo-Buch gibt der Rockstar Lenny Kravitz die Antwort: Man photographiert zurück.

 


Ganz neu ist die Idee nicht. Insbesondere Künstler, die sich in ihrem Werk auch mit den Medien und der durch sie geschaffenen Realität auseinandersetzen, haben irgendwann damit begonnen, zurückzuschießen. Wir denken zuerst natürlich an den großen Erneuerer und Provokateur der modernen Kunst, Andy Warhol. Aber auch Rainald Goetz: vor Lesungen, vor öffentlichen Auftritten, wenn die Journalisten ihn belagern, hat er es sich zum Ritual gemacht, einen Schritt zurückzutreten und den Photographen den Spiegel vorzuhalten, indem er sie portraitiert.

 

 

Lenny Kravitz ist ein Weltstar: ein Vierteljahrhundert im Musikbusiness, zehn Studioalben, insgesamt 38 Millionen verkaufte Tonträger. Buff. So einer wird bei Wetten daß… eingeladen. So einer kann nicht mehr unerkannt auf die Straße gehen.

 

 

© Flash by Lenny Kravitz, published by teNeues, www.teneues.com.
Photo © 2014 Lenny Kravitz. All rights reserved.

 

 

So hat er vielleicht aus einer gewissen Genervtheit ein Stilmittel gemacht. Er selbst nennt es in seinem Photo-Buch Flash so: »Through turning the lens back on them, I have indirectly taken a deeper look at myself and the surreal world that I live in when on the road.«

 


Flash versammelt knapp 50 Schnappschüsse, die Lenny Kravitz von ihn photographierenden Leuten auf Tour machen konnte. Er photographierte sie mit einer Leica. Dass die Photos ausschließlich in Schwarz-Weiß sind, verleiht den Aufnahmen und dem Buch eine Ästhetik fern von jeder Effekthascherei.