Marcel Proust – 100. Todestag


Marcel Proust (1871-1922)





Heute, am 18. November 2022 jährt sich der Tod von Maecel Proust zum 100. Mal. Proust gilt mit seinem etwa 4.200 Seiten umfassenden Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (À la recherche du temps perdu) nicht nur als einer der bedeutendsten Romanciers des 20. Jahrhunderts. Die – von Bewunderern liebevoll als Recherche bezeichnete – Folge von sieben Büchern ist ein dichtes Sittengemälde von Leben und Personen von Adel und Bourgoisie Frankreichs zum Anfang des 20. Jahrhunderts.

Dieser grandiose Roman, ein nicht enden wollendes Universum einer vergangenen Zeit, die der Ich-Erzähler Marcel aus der Erinnerung schildert, scheint heute aktueller denn je. Kein Wunder, herrscht doch gerade weitestgehende Orientierungslosigkeit im Privaten wie Gesellschaftlichen.

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Es erscheinen teils hoch interessante Bücher, die Marcel Proust in einer jeweils neuen, bislang ungewürdigten Facette würdigen. Hier nur zwei der wichtigsten Neuerscheinungen:



Proust von Roland Barthes




Besonders ans Herz möchten wir legen Proust von Roland Barthes. Ein Zeugnis einer lebenslangen Auseinandersetzung und kritischen Analyse von Prousts Werk und Leben durch den Pariser Semiologen Roland Barthes. In den bislang schon bei Suhrkamp erschienenn Büchern, wie den hoch interessanten Vorlesungen, taucht Proust immer wieder auf. Hier nun sind (endlich) zentrale Texte vom Post-Strukturalisten über Proust versammelt: Zeitschriftenbeiträge, Vorlesungen und Vorlesungsnotizen und eine Auswahl aus Barthes’ fast 3000 hinterlassenen Karteikarten zu Proust.

Ein Ereignis nicht nur für Proustianer!


Roland Barthes: Proust.
Aufsätze und Notizen.
Herausgegeben von Bernard Comment. Aus dem Französischen von Horst Brühmann und Bernd Schwibs.
Suhrkamp Verlag, 28,- Euro. Erscheinungstermin: 21.11.2022.







Isenschmids Essay erschien bei Hanser




Der Literaturkritiker Andreas Insenschmidt beleuchtet in seinem gerade eben erschienen Essay das Jüdische bei Proust.

Der in Berlin lebende Isenschmid sieht die Recherche als jüdisch „von der ersten Zeile der Entwürfe bis zum letzten Zettelchen aus der Todesnacht“. Die Dreyfus-Affaire nimmt in dem Roman breiten Raum ein, – vielmehr die Debatten darüber in den Salons und die Kämpfe von Dreyfus-Gegnern und -Befürwortern.


Andreas Isenschmid: Der Elefant im Raum. Proust und das Jüdische.
Hanser Literaturverlage 2022, 26,- Euro,



Matthias Pierre Lubinsky