The Gentlemen of Bakongo

Mitten im Kongo und trotzdem dem Elend stilvoll trotzen. Photo: Daniele Tamagni

Der in London und Mailand lebende Photogtaph Daniele Tamagni hat ein neues, beeindruckendes Buch gemacht: Er photographierte die Mitglieder des Clubs „Sape“. Der Name ist eine Abkürzung und steht für Societé des Ambianceurs et des Personnes élégantes. Und diese Herren treiben sich nicht etwa in London herum, – noch nicht einmal in Frankfurt/ Oder, wo sie für genug Aufmerksamkeit sorgen würden, Nein! In der Republik Kongo, einer vom Bürgerkrieg völlig zerrütteten ehemaligen französischen Kolonie, geben sie sich als „Gesellschaft für Unterhalter und elegante Menschen“.

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet über die edlen Afrikaner, die diebische Freude daran haben, Gewalt und Armut mit knalligen Anzügen und Budapestern für 500 Euro zu trotzen:
„Die ‚Sapeurs‘ erinnern auch an die besseren Seiten der Kolonialzeit, als die ersten Studenten aus Paris oder Brüssel zurückkamen und die Daheimgebliebenen mit Dreiteilern und Zweireihern beeindruckten. Und sie verweigerten sich schon vor Jahrzehnten der dogmatisch antikolonialen Kleidung, wie sie Präsident Mobutu im benachbarten Zaïre (der heutigen Demokratischen Republik Kongo) vorschrieb. Papa Wemba, der vielleicht populärste Musiker Afrikas, hatte in den Siebzigern und Achtzigern als ‚Pape de la Sape‘, als Papst der Dandys also, mit provozierend westlicher Kleidung gegen Mobutus krawattenfeindliche ‚Authenticité‘-Kampagne Stimmung gemacht.“

Der vollständige Bericht findet sich hier:
http://www.faz.net/s/RubB62D23B6C6964CC9ABBFCB78BC047A8D/Doc~E35DBDD2ABBC64378A7348A3CAE25851E~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlenews

Daniele Tamagni. The Gentlemen of Bakongo, Trolley, Englisch, Gebunden, 224 Seiten. Erschienen im Juni 2009.

Photo: Copyright Daniele Tamagni. All rights reserved.