Die Frankfurter Allgemeine Zeitung rezensiert Paul Sahners Lagerfeld-Buch und hält es für ein wenig zu seicht.
Kostprobe: “ (…) Sahner hat einen freundlich getönten Filter, durch den er auf die Welt und eben auch auf Karl sieht, leider wird dadurch alles etwas unscharf: Der alte Fritz war preußischer König, aber nicht deutscher Kaiser, der Zweite Weltkrieg begann nicht um 4 Uhr 45, Buñuels „Diskreter Charme der Bourgeoisie“ ist kein Schwarzweißfilm, und Roland Petit und Zizi Jeanmaire führten keine homosexuelle Beziehung, jedenfalls nicht miteinander, denn Jeanmaire ist ja eine Frau.
Lagerfeld hat es nicht leicht mit seinem Sahner und dann auch wieder zu leicht. Geht es um die ewige Frage nach Diät, Fitness und körperlicher Verfassung, bittet Lagerfeld den Interviewer, ihm mal unter dem Tisch an den Oberschenkel zu fassen, und Sahner exklamiert: ‚Donnerwetter, Ihr Bein ist wirklich knüppelhart!‘ Seufzend, aber auch ein bisschen gütig sagt Lagerfeld an anderer Stelle zu seinem Eckermann: ‚Ich war früher auch ein Mensch wie Sie.‘ Manchmal fragt er aber auch, das Offenkundige der Differenz nun nicht länger leugnen wollend: ‚Was könnten Sie denn, Paul, damit anfangen, wenn Sie so wären wie ich?‘
Die gesamte Besprechung finden Sie hier:
http://www.faz.net/s/RubC17179D529AB4E2BBEDB095D7C41F468/Doc~E1B7743477E354AE5B01C2D249320BEAF~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlenews