Beaujolais-Dandys

Die Zeit des Beaujolais ist wieder angebrochen. Allenthalben wird jetzt daran erinnert, dass es junge ‚Dandys‘ gewesen seien, die in den 1950er Jahren ins Beaujolais reisten, um sich dem leichten Wein hinzugeben, der nicht aus der Traube gepresst wird, sondern aufgrund der Gärung die ummantelnde Hülle verlässt.

Ursprünglich war das Trinken des jungen Primeurs nur ein Spleen junger englischer Gentlemen, die mit dem Privatflugzeug nach Burgund kamen, um für sich und ihre Freunde den ersten neuen Wein aus Frankreich zu beschaffen – und natürlich vor Ort ausgiebig zu probieren. Aus diesem gesellschaftlichen Upper-Class-Spaß entwickelte sich dann im Lauf der Zeit ein massengesellschaftlicher Kult.

Der heute so genannte Beaujolais Primeur hat eine sehr junge Geschichte. Denn erst am 13. November 1951 erhielten die Weinbauern der zwölf Beaujolais-Anbaugebiete eine Ausnahmegenehmigung von der französischen Regierung, die es ihnen ermöglichte, ihren neuen Wein schon ab dem dritten November-Donnerstag in den Handel zu bringen.

Das Weinbaugebiet Beaujolais nördlich von Lyon ist geographisch zwar ein Teil von Burgund, bildet aber aufgrund der besonderen Charakteristik der Weine eine eigene Weinbauregion.

Seinen Namen trägt das Beaujolais nach der Herrschaft Beaujeu. Im Beaujolais werden Rotweine ausschließlich aus der Gamay-Traube hergestellt, die fruchtige, manchmal etwas blasse Rotweine hervorbringt.